Wohl wahr: Wir werden immer älter! Aber leider nicht, weil wir immer gesünder leben, sondern weil es in unserer Zeit neben einer deutlich verringerten Säuglingssterblichkeit auch eine wirksamere Bekämpfung von Infektionskrankheiten gibt. Dank dieser Errungenschaften stieg nicht nur die Lebenserwartung, sondern es verbesserte sich auch die Lebensqualität innerhalb weniger Generationen massiv. Doch dürfen wir uns vom schönen Schein des ungebremsten medizinischen Fortschritts nicht blenden lassen.
Krebsleiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen die Todesursachenstatistik unserer Zeit an und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Lebenserwartung der nachfolgenden Generationen nicht weiter steigen, sondern eher wieder drastisch sinken. Resistente Erreger, Suchtauslöser wie Alkohol und Rauchen, aber vor allem mangelnde Bewegung sowie falsche Ernährung und die daraus folgenden medizinischen Kavaliersdelikte wie Bluthochdruck, Übergewicht und Störungen im Blutzuckerwechsel dürften dereinst als Hauptgründe dafür gelten. Dazu kommt beruflicher wie familärer Streß, der auf Dauer nicht spurlos an unserem Körper vorübergeht. Wissenschaftlich anerkannte Studien weisen uns bereits auf die Folgewirkungen, vor allem unser Gefäßsystem betreffend, hin. Übergewichtige Frauen werdenn noch häufiger an zystischen Fehlbildungen der Eierstöcke und einer verringerten Fruchtbarkeit leiden. Noch öfter als heute wird bei Männern der im Fettgewebe verstärkte Umbau von Testosteron zu weiblichen Geschlechthormonen zu Problemen mit Libido und Potenz führen.
Beiden Geschlechtern gemeinsam ist bereits heute die verstärkte Bildung von Gallensteinen, oft mit entsprechenden Gallenblasenentzündungen. Aussetzende Atmung während der Nacht (Schlaf-Apnoe-Syndrom), häufiger auftretende Tumorerkrankungen im Bereich der Gebärmutter, des Dickdarmes, aber auch der Prostata und nicht zuletzt Gelenkarthrose sind weitere häufige Folgeerscheinungen. Veränderungen am Gefäßsystem im Sinne einer Arteriosklerose stehen am stärksten im Fokus. Auch wenn die Diskussion über die genauen Zusammenhänge sicherlich noch nicht beendet ist, kristallisieren sich doch drei wesentliche Faktoren heraus, die zur Bildung von Gefäßverengungen (sog. Plaques) führen. Eine erhöhte Konzentration von Fettsäuren im Blut insgesamt und eine Verschiebung hin zu den Risikoblutfetten (z. B. LDL oder das besonders gefährliche Lipoprotein (a)) sind ein Faktor.
Beim metabolische Syndrom verschlechtert sich, durch die vermehrte Bildung von freien Radikalen, die Funktion der Gefäßwand, was zur Verengung der Gefäße und damit widerum zu Durchblutungsstörungen führt. Betroffen hiervon sind heute bereits etwa 25 bis 30 % der erwachsenen Bevölkerung in den westlichen Industrienationen. Noch viel erschreckender ist die Tatsache, dass bereits 14 % der Kinder und Jugendlichen mit genau denselben Problemen kämpfen.
Ähnlich wie bei der Antibiotika-Resistenz befinden wir uns beim metabolischen Syndrom in einer medikamentösen Sackgasse. Und so wird auch verständlich, dass sich die medizinische Forschung intensiv mit pflanzlichen Therapie-Alternativen bei diesem Krankheitsbild beschäftigt. Dies gilt insbesondere für die gefährlichste Folgeerkrankung des metabolischen Syndroms, nämlich die Arteriosklerose.
Besonders aktiv in diesem Bereich ist die Berliner Charité. In einer ersten Studie im Jahr 2004, die unter Federführung des Arteriosklerose-Forschers, Prof. Dr. Günter Siegel, durchgeführt wurde, wurde ein solcher Pflanzenextrakt identifiziert. Der Ginkgo-Spezialextrakt Rökan wurde bei einer Dosierung von 2 x 120 mg bei Hochrisikopatienten, die zuvor eine Bypass-Operation infolge einer koronaren Herzerkrankung erhalten hatten, untersucht. Sowohl die Anzahl, als auch die Größe neu gebildeter Ablagerungen in den Gefäßen (Nanoplaques genannt) konnten unter der Rökan-Therapie signifikant verringert werden. Dieser Effekt war nicht, wie bei den häufig eingesetzten Statinen, auf eine Verschiebung der Blutfette zurückzuführen. Vielmehr bewirkten die Inhaltstoffe des Extraktes einerseits eine Verringerung des gefährlichen Lipoprotein (a) und durch die bekannte Radikalfängerwirkung eine verringerte Bildung oxidierter Fettsäuren im Blut. Außerdem verbesserte sich unter der Therapie durch eine Weitstellung der Gefäße die Durchblutung bis in die kleinsten Mikrogefäße.
Ganz ähnliche Effekte zeigten sich bei einer 2007 durchgeführten weiteren Studie an Patienten mit metabolischem Syndrom. Deutliche Reduzierungen des gefährlichen Lipoprotein (a), weniger Oxidierung des LDL und eine verbesserte Durchblutung sind demnach auch bei den Patienten zu beobachten, die zwar ein ausgeprägtes Risikoprofil, aber noch keine Gefäßschäden aufweisen. Ein Plus im Vergleich zu den häufig eingesetzten chemisch-synthetischen Medikamenten ist die gute Verträglichkeit des Pflanzenextraktes, wie vorliegende Langzeitstudien belegen. Das sind besonders gute Neuigkeiten für Patienten mit dem gesundheitlichen Dauerbrenner-Thema metabolisches Syndrom.