Natürlich verblüffen die Resultate der weltweit größten Akupunkturstudie von der Initiative Deutsche Akupunktur (German Acupuncture Trials, kurz gerac) niemand, der bereits erfolgreich Akupunktur angewandt hat, doch wer bei Kreuz- und Knieschmerzen bisher aber auf konventionelle, schulmedizinische Ansätze gebaut hat, für den werden die Resultate eine Überraschung sein.
Von über 1.000 Patienten in drei Behandlungsgruppen erhielt eine Gruppe das übliche Standardprogramm, bestehend aus Massagen, Krankengymnastik und Schmerzmedikamenten. Die zweite Gruppe erhielt Akupunktur nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die dritte Gruppe wurde mit einer für gerac neu entwickelten Akupunktur behandelt, bei der in nicht chinesische Akupunkturpunkte gesetzt wurde. Nicht erlaubt während dieser Zeit waren Zusatztherapien wie Spritzen oder bei Kreuzschmerzen Krankengymnastik.
“Unser Ziel war es zunächst, die Akupunktur auf ihre anhaltende, schmerzlindernde Wirkung zu testen”, so Dr. Albrecht Molsberger, der zum Leitungsstab der gerac-Studie zählt und seit über 20 Jahren Praxis, Lehre und Forschung erfolgreich verbindet. Nach drei Monaten Behandlungsdauer hat das Ergebnis selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen. Während die Standardtherapie lediglich bei knapp 30 Prozent der Patienten half, war die Wirkung der Akupunktur nahezu doppelt so groß.
Dabei übertrifft in allen Bereichen die Chinesische Akupunktur zwar nicht signifikant, aber deutlich erkennbar die neue gerac Akupunktur. “Besonders auffällig ist, dass bei Patienten nach der Chinesischen Akupunktur der Schmerzmittelverbrauch am geringsten ist. Dieser Punkt muss jetzt genauer untersucht werden “, sagt der Düsseldorfer Mediziner.