Arzneimittel aus Johanniskraut-Extrakt zeigen erhebliche Unterschiede sowohl in der Wirkstoffkonzentration als auch in der Zusammensetzung und Freisetzung der Inhaltsstoffe. Das zeigen neue Untersuchungen vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Frankfurt. Es hat mehrere, in Deutschland erhältliche Johanniskraut-Extrakte einer kritischen Prüfung unterzogen. “Im Sinne der Therapiesicherheit sollten sich Ärzte, Apotheker und Patienten darauf verlassen können, dass ein bestimmtes Johanniskraut-Präparat in seiner Zusammensetzung von Charge zu Charge konstant bleibt,” fordert das Institut, denn: “Diese Forderung wird nicht von allen Präparaten erfüllt.”
An verschiedenen, in Deutschland erhältlichen Johanniskraut-Extrakten stellte man nicht nur Unterschiede in der deklarierten Menge an Extrakt fest, sondern auch ganz erhebliche Abweichungen zwischen den im Extrakt enthaltenen Inhaltsstoffen. Dabei ist das Hyperforin – ein wichtiger Wirkstoff im Johanniskraut – ganz besonders betroffen. Aber auch Flavonoide und Biflavone, die zusätzlich zur Wirkung beitragen, sind in den untersuchten Präparaten in erheblich unterschiedlichen Mengen enthalten. Darüber hinaus konnte man Differenzen in der Stabilität und vor allem in der Freisetzung dieser für die Wirkung bedeutsamen Inhaltsstoffe in verschiedenen Präparaten feststellen. Zum Teil war die Freisetzung so langsam, dass Zweifel an einer ausreichenden Bioverfügbarkeit aufkommen.
Vor dem Hintergrund solcher erheblichen qualitativen und quantitativen Unterschiede im Bereich der wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffe muss daher bei gut eingestellten Patienten vor einem unkritischen Austausch der Johanniskrautextrakt-Präparate gewarnt werden, so Prof. Schubert-Zsilavecz vom Frankfurter Institut. Andernfalls wäre die Therapiesicherheit gefährdet. Fatalerweise bestünden die deutlichsten Unterschiede bei dem wahrscheinlich wichtigsten Inhaltstoff, dem Hyperforin. Dieser trägt erheblich zum antidepressiven und anxiolytischen Wirkungsprofil des Extraktes bei und ist, wie neueste Befunde in einem aussagefähigen Tiermodell zeigten, auch tatsächlich im Gehirn nachweisbar.
Die Untersuchungen der Frankfurter Wissenschaftler zeigen eindringlich: Für eine erfolgversprechende Behandlung leichter und mittelschwerer Depressionen sollte man nur hochwertige und standardisierte Extraktpräparate mit hohem Wirkstoffgehalt anwenden, wie beispielsweise Neuroplant 1x1.
Neuroplant zeigt von den untersuchten Johanniskraut-Präparaten nicht nur die höchste Konzentration an Hyperforin, eines für die Wirksamkeit wichtigen Inhaltsstoffes, sondern auch eine sehr konstante Chargenqualität (Quelle: Ärzte Zeitung).