Auch wenn viele Gynäkologen immer noch gerne in der Uraltvorstellungswelt von Frau-Kinder-Leere ab 50+ leben, und die Wechseljahre als lästiges, aber unvermeidbares Übel ansehen, welchem man bis vor kurzem mit der verschreibungspflichtigen Hormonersatztherapie unkompliziert zu Leibe rücken konnte, so mussten Frauenärzte seit dem Siegeszug des informativen und vor allem vielen zugänglichen Internets erfahren, dass sich dieses Frauenbild doch sehr gewandelt hat. Frau lässt nicht mehr unwidersprochen mit sich machen, was in der Medizin Jahrhunderte lang üblich war. Frau frägt zurück und zwar in der Regel sehr bestimmt, denn Frau steht, auch wenn es schwer fällt, dies wahrhaben zu wollen, mit beiden Beinen im Leben und dieses Leben bestimmt sie ganz alleine für sich!
Vor allem seit die WHI-Studie in Bezug auf die medikamentöse Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden die Frauen verunsichert hat,sehen immer mehr Gynäkologen in der Phytotherapie eine therapeutische Alternative , wobei vor allem der seit Jahrzehnten erfolgreich eingeführten Marke Remifemin eine zentrale Bedeutung zukommt. Denn die Wirksamkeit des im Remifeminenthaltenen Wirkstoffes der Traubensilberkerze ist seit der Markteinführung im Jahre 1956 lückenlos zur Behandlung bei klimakterischen Beschwerden dokumentiert. Nun liegen zudem die Daten einer prospektiven weltweit durchgeführen Kohortenstudie zur Anwendung von Remifeminvor, in welcher das Präparat mit validierten Messmethoden untersucht wurde.
Das Resultat (in der medizinischen Nomenklatur abgefasst wiedergegeben) möchten wir unseren mündigen Patientinnen nicht vorenthalten, denn es beweist, dass es sehr wohl auch ohne Hormonersatztherapie (fachlich als HRT < H ormon R eplacment T herapy> oder HET < H ormon e rsatz t herapie> bezeichnet) geht.
„In der placebokontrollierten klinischen Studie ging es darum Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit eines isopropanolischen Cimicifuga-Spezialextraktes in der Behandlung klimakterischer Beschwerden zu überprüfen. In die Auswertung wurden 286 Patientinnen (Verum: N=145; Placebo: N=141) einbezogen. Die Probandinnen wurden über drei Monate mit Cimicifuga racemosa (Tagesdosis: 2x20mg Droge) oder Placebo behandelt. Die Wirksamkeit wurde mittels validierter Menopause Rating Scale I (MRS I) dokumentiert, die Arzneimittelsicherheit mittels unerwünschter Ereignisse, biochemischer und physikalischer Parameter. Die Auswertung zeigte in der MRS I einen statistisch signifikanten Therapieunterschied zugunsten der Verummedikation (p=0,0269). Eine ebenfalls statistisch signifikante Überlegenheit wurde in der Faktorenanalyse der MRS I für die Faktoren „Hitzewallungen“ und „Psyche“ ermittelt. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurde in Zusammenhang mit der Verummedikation nicht beobachtet, ebenso konnten keine klinisch relevanten Veränderungen der biochemischen oder physikalischen Parameter festgestellt werden. Die Daten dieser GCP-konformen klinischen Studie der Phase IV bestätigen sowohl therapeutische Wirksamkeit als auch das günstige Nutzen-Risiko-Verhältnis des isopropanolischen Cimicifuga-Spezialextraktes in der Behandlung der zentralen Symptome klimakterischer Beschwerden“.
Obwohl der Extrakt aus Traubensilberkerze aufgrund der aktuellen Gesetzeslage nicht mehr verordnungsfähig ist, konnte somit ist einwandfrei bewiesen werden, dass Remifemindie als Folge der neuen Risikobewertung der HRT aufgebrochene therapeutische Lücke schließen kann.