Obwohl der Fuß für das Selbstwertgefühl der meisten Deutschen eine große Rolle spielt, ignorieren zahlreiche Fußpilzträger ihre Erkrankung lieber, statt diese zu behandeln. Ursachen dieses Verhaltens sind neben falscher Scham vor allem fehlendes Wissen über die Symptome und den Infektionsverlauf sowie die vielfach nur geringe Therapiebereitschaft. Besonders Letzteres ist unverständlich, da es Medikamente gegen Fußpilz-Erkrankungen gibt, die sehr gut verträglich sind und nur einmal täglich angewendet werden müssen. Der Wirkstoff Bifonazol ist ein so genanntes Breitspektrum-Antimykotikum, das alle relevanten Pilze (Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze) bekämpft. Bifonazol wirkt insbesondere primär fungizid (= pilztötend) auf Dermatophyten.
Hautexperten können prinzipiell nur davor warnen, über eine Fußpilz-Infektion hinwegzusehen, denn „unbehandelte Fußpilz-Erkrankungen dehnen sich von ihrer Haupteintrittspforte, dem Zehenzwischenraum, oft auf größere Fußbereiche, wie Fußrücken, -sohle oder Ferse, aus. Nicht selten werden die Pilze auch auf andere Körperregionen, zum Beispiel die Leistenbeuge, übertragen“.
„Fußpilz“ ist eigentlich ein irreführender Begriff. Einen Pilz, der ausschließlich die Füße befällt, gibt es nicht. Jeder Erreger einer Fußmykose – so die medizinisch korrekte Bezeichnung – ist prinzipiell in der Lage, weitere Haut- und Körperstellen zu besiedeln. Unbehandelte Fußpilz-Infektionen können sich somit auf andere Körperteile ausbreiten.
Die „klassischen“ Fußmykosen werden meist durch mikroskopisch kleine Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöst, können aber auch durch Hefe- oder Schimmelpilze verursacht werden. Teile dieser Pilze überleben auf abgestoßenen Hautschuppen oft lange Zeit und können so andere Menschen infizieren.
Dass in Schwimmbädern, Saunen und Sportanlagen vielerorts Fußpilz-Keime lauern, ist allgemein bekannt. Dass auch beim barfuss Laufen auf dem heimischen Teppichboden oder im Bad ebenfalls ein hohes Ansteckungsrisiko herrschen kann, machen sich jedoch nur die wenigsten klar. „Mit Pilzen behaftete Hautschüppchen von infizierten Familien- und Haushaltsmitgliedern setzen sich in Fußböden oder auch gemeinsam benutzten Handtüchern fest. Dadurch breitet sich die Infektion oft rasch in der Familie oder Wohngemeinschaft aus“, betonen Prof. Tietz und Dr. Reinel.