Die Weiterentwicklung von Amgens überaus erfolgreichem Medikament Epogen heißt Aranesp und soll vor allem jenen Patienten helfen, welche an einer durch eine Krebserkrankung hervorgerufenen Anämie (Blutarmut) leiden. Sie mussten bisher dreimal in der Woche eine Spritze bekommen. Studien bestätigen, dass Aranesp bei nur einer Spritze alle drei Wochen die gleiche Wirkung erzielt. Somit können nicht nur Zeit und Geld sondern auch Schmerzen verringert werden. In Zahlen bedeutet dies für den Patienten, dass er rund 100 Injektionen pro Jahr weniger benötigt!
“Die verlängerte Halbwertszeit von Aranesp vereinfacht die Behandlung der renalen Anämie wesentlich und leistet einen bedeutenden Beitrag zu einem moderneren Anämie-Management. Da Aranesp weniger häufig injiziert werden muss, verbessert es die Lebensqualität des Patienten und erleichtert die Arbeit des Pflegepersonals. Der Einsatz von Aranesp dürfte auch in ökonomischer Hinsicht vorteilhaft sein, da in den verschiedenen Studien kein Wirkungsunterschied zwischen subkutaner und intra-venöser Gabe gefunden wurde”, erklärte Professor Bommer, ein führender Nephrologe aus Heidelberg.
In Deutschland leiden etwa 60.000 Menschen an terminalem Nierenversagen (Jahresbericht der QuaSi-Niere gGmbH 1999). Die Mehrzahl dieser Patienten entwickelt eine sogenannte renale Anämie. Da die Nieren nicht mehr funktionieren, steht auch das für die Bildung der roten Blutkörperchen notwendige Hormon Erythropoetin nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Der Mangel an roten Blutkörperchen führt zu einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. Die neue Substanz Aranesp regt das Knochenmark an, die Produktion von roten Blutkörperchen zu erhöhen. Das führt in der Regel zu einer schnellen Behebung der renalen Anämie.
Die Anämie kann zu großen gesundheitlichen Problemen bei Patienten mit chronischem Nierenversagen führen. “Bleibt die Anämie unbehandelt, hat dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität und den Gesundheitszustand der Patienten…”, erläuterte der Nephrologe Dr. Ian Macdougall in London.