Nun, das gesundheitsfördernde Hochgebirgsreizklima in Davos ist einzigartig. Man befindet sich dort auf 1600 Meter Höhe. Häufig finden sogar als “austherapiert” geltende Patienten durch die Hochgebirgsklinik in Davos neue Lebens-Kraft. In dem besonderen Klima der Graubündner Alpen, dessen Höhenlage mit speziellen meteorologischen und klimatischen Bedingungen verbunden und durch die besondere Trockenheit, Reinheit, Allergen- und Keimarmut der Luft geprägt ist, profitieren besonders Patienten mit allergischem Asthma bronchiale und den damit verbundenen Begleiterkrankungen davon. Denn durch die Allergenbelastung, die dort oben gegen null geht, lassen sich auch Medikamente einsparen - vor allem Kortison und gegebenenfalls auch Aufenthalte auf der Intensivstation. Das berichten zumindest einige Patienten.
In der Hochgebirgsklinik werden fast ausschließlich Patienten aus Deutschland behandelt. Es bestehen Verträge mit allen deutschen Kostenträgern. Davos Wolfgang liegt in einem geschützten weiten Hochtal inmitten der Graubündner Hochgebirgslandschaft. Die Klinik selbst liegt landschaftlich reizvoll in der Nähe des Davoser Sees. Die Allergieklinik Davos ist eine Akut- und Rehabilitationsklinik für Kinder, Jugendliche und deren Begleitpersonen zur medizinischen Behandlung auf dem Gebiet der Pneumologie, Dermatologie und Allergologie. Träger der Hochgebirgsklinik ist die Stiftung Deutsche Hochgebirgsklinik Davos. Trotz des schweizerischen Standorts besteht der versicherungsrechtliche Status einer deutschen Klinik. Es bestehen Vereinbarungen mit deutschen Kostenträgern wie Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern sowohl zur Akutbehandlung als auch zur Rehabilitation. Die Klinik steht unter deutscher ärztlicher Leitung.
Man sagt, dass klimatische Veränderungen einen großen Einfluss auf die Besserung einer Krankheit haben können. Ein Klimawechsel gehört auch bei Neurodermitis zu den wichtigsten Maßnahmen, die sich günstig auswirken können. Eine Untersuchung hat belegt, dass sich bei rund einem Drittel der Patienten der Hautzustand schon durch einen geringfügigen Umgebungswechsel positiv verändert. Bei einem weiteren Drittel verbessert sich die Haut nach dem Wechsel in eine andere Klimazone, beispielsweise ins Mittelgebirge. Und beim letzten Drittel bewirkt ein Aufenthalt in einem extremen Reizklima wie der Nordsee oder im Hochgebirge in einer Höhe über etwa 1.200 Metern eine Hautverbesserung. Dort ist der Sauerstoffpartialdruck vermindert, was sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem auswirkt. In diesen Höhen nimmt auch der Gehalt der Allergene in der Luft ab. Im Hochgebirge üben nicht nur die thermischen Reize heilenden Einfluss auf den Organismus aus, sondern auch die so genannte “Reliefenergie”, eine energetische Auswirkung, welche die Felswände haben sollen. Viele allergisch bedingte Asthmaerkrankungen und Pollenerkrankungen bessern sich im Hochgebirge, da die kühle, reine Luft kaum Pollen, Pilze und Milben enthält. Belastungen durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid (SO2), Ozon (O3) und Staub sind minimal. Lange Kälte- und Schneeperioden und die geringe Zahl pollen freisetzender Pflanzen in der Bergvegetation führen zu einer besonders kurzen und milden Pollenflugzeit. Auch Patienten mit nichtallergischen Atemwegserkrankungen wie z.B. Intrinsic Asthma oder chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) gewinnen aus dem schadstoff- und keimarmen Hochgebirgsklima Nutzen.
Dr. Hans-Joachim Mansfeld sagte auf einer Pressekonferenz der enorm wissenschaftlich tätigen und innovativen Hochgebirgsklinik Davos, in der er arbeitet, dass ein Drittel der Kinder/Jugendlichen genetisch schon eine Neigung zu Allergien haben, also wissenschaftlich gesehen ‚Atopiker’ sind. Prof. Johannes Ring, München, ergänzte: „Atopiker haben die Neigung zu einer falschen Immunreaktion und haben eine Barrierestörung, und zwar an der Nase, Lunge und der Haut. Man sieht es daran, die Haut ist trocken und empfindlich.” Aktuelle Ergebnisse aus der Wissenschaft, so Ring weiter, zeigen für Neurodermitiker, dass wohl ein ‚falsches’ Protein in ihrer Haut dafür sorgt, dass sie nicht von selbst genügend fetten kann.
Schon bei Kleinkindern mit Verdacht auf eine Neurodermitis sollte eine Untersuchung der Atemwege erfolgen, forderte Mansfeld. Man könne anhand wissenschaftlicher Auswertungen sehen, dass oft eine Asthmaerkrankung bis weit in das Kleinkindalter von einem halben Jahr zurückzuverfolgen sei. Die Aussicht auf die Spontanheilung eines Asthma ist nur sehr gering, während das Risiko für das Kind, dass das Asthma weiter bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt, mit 70% mehr als groß ist. Daher würden an der Hochgebirgs- und Allergieklinik Davos schon heute Kleinkinder ab dem ersten Lebensjahr, die an Neurodermitis leiden, auf Atemwegserkrankungen und Allergien hin untersucht. Asthma bronchiale stellt inzwischen die häufigste und somit wichtigste chronische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters dar, sogar Ostasien zeigt bereits eine Zunahme.
Dabei markiert das atopische Ekzem (Neurodermitis) meist den Beginn der Allergiekarriere im 1. bis 3. Lebensjahr. Im Schulalter (8. bis 12. Lebensjahr) erreicht dann Asthma bronchiale einen Häufigkeitsgipfel (10-15%) und jenseits des 15. Lebensjahres und im jüngeren Erwachsenenalter (Gipfel 20.-40. Lebensjahr) stellt die allergische Rhinitis (Heuschnupfen) die häufigste allergische Erkrankung dar. Eine individuelle Behandlung der Asthmasymptome sollte unbedingt früh einsetzen.
Dazu sollten bohrende Fragen des Untersuchers die Eltern verfolgen wie z. B.
Die Zauberformel laute „Ruhe in den Atemwegen erzeugen,” so Mansfeld. Es sei wichtig, die (meist irreversiblen) Umbauvorgänge an den Atemwegen während der Asthmaschübe zu verhindern, betonte er. Dazu könne neben einer Schulung der Eltern auch eine frühzeitige Kortisonbehandlung - insbesondere beim Kind - erforderlich sein. „Gibt man dem Asthma erst mal 4-8 Jahre unter dem Etikett ‚ist ja bloß eine Erkältung’,” so Mansfeld wörtlich, „können wir behandeln wie wir wollen, wir erreichen nicht mehr das, was wir am Anfang der Erkrankung hätten erreichen können”. Leider sei also der Zeitraum zwischen dem ersten Auftreten der Symptome und der Einleitung einer medizinischen Behandlung oft viel zu lang.
Prof. Dr. B. Niggemann, Charite Berlin, erläuterte, wie häufig Lebensmittelallergien sind: Mit 3% treffen sie Erwachsene, mit 5% Kinder. Und sie sind lebensbedrohlich!
_ Schon kleinste Mengen von _
können tödlich sein. Diese so genannten „anaphylaktischen Todesfälle”, so Niggemann weiter, werden zu einem Drittel durch Lebensmittelallergien verursacht. Immerhin - durch die neue Deklarationsrichtlinie der EU im November 2005 sind einige Gefahrenquellen durch Deklarationslücken beseitigt worden. Beispielsweise hat man die 25%-Regel abgeschafft, die es erlaubte, Allergene in einem gemischten Lebensmittel bei Gewichtsgehalt von weniger als 25% nicht einzeln aufzuführen. Weiterhin können jedoch in Fast-Food-Restaurants oder durch den Verzehr von Fertigprodukten seltene Allergene wie Lupinenmehl, Senf, Honig, Sellerie, Gewürze, Banane, Avocado oder Esskastanie unbemerkt zuschlagen. Deutlich weniger gefährlich: Bereiten Sie die Nahrung selbst zu!
Eine wirksame Behandlungsmethode bei Asthma bronchiale stellt die Hyposensibilisierung dar, erklärte Prof. Christian Virchow (junior), Berlin, weiter. Diese wird auch „Allergieimpfung” oder „Allergen-Spezifische Immuntherapie” genannt. Sie umfasst die Applikation von zunehmenden Mengen eines bestimmten Allergens bis zur Erreichung der Symptomfreiheit. Die Anwendung der Hyposensibilisierung kann bei allergischem Schnupfen (Rhinokonjunktivitis) zu einer Reduzierung des Medikamentenverbrauchs von bis zu 50% im Vergleich zum Scheinmedikament führen. Bei Pollenallergien ließ sich in Studien eine Senkung des Medikamentenbedarfs von bis zu 30% feststellen. Bei Birkenpollenallergien war der Erfolg der Hyposensibilisierung noch ausgeprägter. Auch bei allergischer Rhinitis durch Hausstaubmilben kann die Symptomatik durch Hyposensibilisierung deutlich gemindert werden.
Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Nasenschleimhautentzündung (allergischer Rhinitis) sollte die Hyposensibilisierung vor allem vorbeugend eingesetzt werden, um die Wahrscheinlichkeit des späteren Auftretens eines Asthma bronchiale zu reduzieren. Für die klinische Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie bei Tierallergenen und Schimmelpilzen liegen bisher noch wenig aussagekräftigen Daten vor, da sie nur in wenigen Studien untersucht wurde. Die Hyposensiblisierung ist als präventive Therapie zur Vermeidung von Asthma bronchiale bei allergischem Schnupfen, aber auch zur Behandlung eines leichten Asthmas sinnvoll und die Wirksamkeit dieser Therapie anhand mehrerer Studien belegt, schlussfolgerte Virchow. Zudem riet er, falls die Hyposensibilisierung beim ersten Mal nicht geklappt habe, diese in jedem Fall ein zweites Mal zu versuchen.