Unter dem Motto “Kontroverse Fragen? Differenzierte Antworten!” hatte die Lilly Deutschland GmbH eine einmalige Plattform zur Verfügung gestellt, auf der die unterschiedlichsten Aspekte der aktuellen Diskussion dargestellt wurden - von extrapyramidal-motorischen Störungen (EPS) über Blutbildveränderungen, Veränderungen des Glukosestoffwechsels und Gewichtszunahme bis hin zu kardialen Risiken in Form von QT-Strecken Verlängerungen und der Relevanz chronisch erhöhter Prolaktinwerte hinsichtlich sexueller Funktionsstörungen. Dass bei der Diskussion der Nebenwirkungen die in der Gesamtbilanz überlegene Wirkung der atypischen Antipsychotika nicht aus dem Blickfeld geraten sollte, war indes eine der Kernbotschaften der Veranstaltung.
Ohne Zweifel stellt die Einführung atypischer Antipsychotika einen wesentlichen Meilenstein und erheblichen Fortschritt in der Geschichte der Behandlung schizophren erkrankter Menschen dar. Ihr verbessertes Wirk- und Verträglichkeitsprofil gegenüber den typischen Substanzen ermöglichen es, das subjektive Wohlbefinden der Patienten – und damit den Menschen selbst – wieder mehr in den therapeutischen Fokus zu rücken. Die Lebensqualität der Betroffenen sowie die Fähigkeit, ihr Leben weit-gehend selbst zu gestalten und so ihr individuelles Potenzial auszuschöpfen, sind mittlerweile zum Bewertungsmaßstab einer effizienten Schizophrenie-Therapie geworden.
Neben einer mindestens gleichwertigen Wirksamkeit auf die Positivsymptomatik im Vergleich zu den klassischen Neuroleptika wie Haloperidol überzeugen die modernen innovativen Substanzen wie Olanzapin (Zyprexa)vor allem durch ihr überlegenes Wirkprofil auf die Negativsymptomatik, die kognitiven Defizite und depressiven Symptome. Es zeigt sich, dass diese häufig unterschätzten Aspekte gerade für die Alltagskompetenz der Patienten von besonderer Bedeutung sind und die Rückkehr zu gewohnter Lebensqualität erst ermöglichen.
Gerade vor dem Hintergrund, dass die meisten Patienten mit einer schizophrenen Psychose eine lebenslange Behandlung benötigen, gewinnen die Maßstäbe bezüglich der Verträglichkeit der verwendeten Medikamente an signifikanter Bedeutung. Die Patienten selbst, so die Ergebnisse einer europäischen Umfrage (Psychiatrist & Patient Survey 1999, 2000), empfinden die auftretenden Nebenwirkungen oftmals als ebenso schwerwiegend wie ihre Krankheitssymptome (62 Prozent). Dabei werden insbesondere die Nebenwirkungen der klassischen Medikamente wie Haloperidol von den Erkrankten mitunter als so traumatisch erlebt, dass ihre Compliance drastisch sinkt. Das verbesserte Nebenwirkungsprofil der neuen Medikamenten-Generation zeigt sich vor allem im Bereich der sogenannten extrapyramidal-motorischen Störungen (EPS). So treten diese quälenden und zugleich stigmatisierenden EPS – unter den alten Neuroleptika ein häufiges und ausgeprägtes Bild – unter einzelnen modernen Medikamenten so gut wie gar nicht mehr oder nur selten auf. Als primären Entscheidungsgrund für moderne Antipsychotika führen 67 Prozent der befragten Patienten den deutlich verbesserten Gesamtzustand neben dem günstigen Nebenwirkungsprofil an.
Doch auch bei den atypischen Antipsychotika stellt die Betrachtung möglicher Nebenwirkungen einen wichtigen Aspekt dar. Hierzu zählen sexuelle Funktionsstörungen als Folge chronischer Hyperprolaktinämie, kardiale Risiken in Form QT- Streckenverlängerungen, Gewichtsveränderungen und Veränderungen des Glukosestoffwechsels. Seit etwa zwei Jahren wird die durchaus wichtige Diskussion jedoch in überdimensioniertem Maße geführt und die allgegenwärtigen Vorteile der modernen Substanzgruppe drohen in den Hintergrund zu treten.
Trotz stetiger Bemühungen, atypischen Antipsychotika in der Behandlungspraxis zu einem breiteren Einsatz zu verhelfen, hat diese Debatte um die Nebenwirkungen atypischer Antipsychotika zu Empfehlungen von KVen, dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) geführt, Typika nach wie vor als Mittel der ersten Wahl hervorzuheben. Die oft einseitig und unausgewogen geführte Diskussion um unerwünschte Wirkungen von atypischen Substanzen hat zu einer unberechtigten Verunsicherung bei Fachärzten, Angehörigen und Patienten geführt. Die Differenzierung zwischen den Substanzen findet immer mehr über die Nebenwirkungen statt. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass der wesentlichste Aspekt in der Behandlung – die Wirksamkeit – immer mehr an Bedeutung verliert. Dies erscheint umso gravierender, da die Wirksamkeit gleich stark ausgeprägt ist. Mit der Veranstaltung stellte das Unternehmen Lilly Deutschland die Debatte wieder auf eine sachlich fundierte Ebene, in dem anhand einer Vielzahl von Studien, die atypischen Antipsychotika untereinander und mit klassischen Neuroleptika verglichen und bewertet wurden..
Drei Viertel der deutschen Patienten sind der Überzeugung, dass ihnen die neuen atypischen Antipsychotika – ganz im Gegensatz zu den klassischen Neuroleptika – eine deutlich bessere Chance bieten, ein ganz “normales” Leben zu führen. Dieses erklärte Therapieziel hat für 85 Prozent oberste Priorität und erklärt, warum für die meisten Patienten und Psychiater moderne Substanzen das Mittel der Wahl darstellen.
European Psychiatrists Survey 1999/ European Patient Survey 2000 –”Are People With Schizophrenia Getting The Best Treatment?”