Das Bisphosphonat Ibandronat verhindert sehr wirkungsvoll Frakturen und erhöht die Knochendichte. Von der nur einmal im Monat notwendigen Einnahme versprechen sich Osteoporose-Experten darüber hinaus auch eine bessere Therapietreue. Wie Untersuchungen belegen, halten bislang viele Frauen die Behandlung mit Bisphosphonaten längerfristig nicht durch.
Ein Grund dafür ist die mangelnde Compliance der Patientinnen. Verordnungsdaten aus Deutschland zeigen, dass ein Bisphosphonat, das täglich eingenommen werden muss, nach einem Jahr nur noch von weniger als einem Drittel der Frauen vorschriftsmäßig genommen wird. Etwas besser ist die Therapietreue bei den wöchentlich zu nehmenden Tabletten, die nach einem Jahr noch von knapp der Hälfte der Patientinnen genommen werden.
Vergrößert man das Einnahmeintervall noch weiter – etwa auf einen Monat – kann dies die schlechte Compliance entscheidend verbessern, davon sind Osteoporose-Experten wie Prof. Dr. Felsenberg, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Berlin, überzeugt. Denn die Einnahmeregeln für die Bisphosphonate sind komplex und lästig: Die Tabletten müssen nüchtern mit einem Glas Leitungswasser genommen werden. Danach sollte man 30 bis 60 Minuten in aufrechter Körperhaltung bleiben, erst anschließend darf gefrühstückt werden. Diese Regeln nur einmal im Monat zu befolgen, ist mit Sicherheit einfacher, als sich täglich oder wöchentlich danach zu richten. Die Monatstablette ist überhaupt nur möglich, weil Ibandronat eine besonders hohe Wirkpotenz hat: Eine geringe Wirkstoffmenge, die in eine Tablette normaler Größe passt, reicht aus, um die gesteigerte Knochenresorption für mindestens einen Monat zu hemmen. Nach der Einnahme wird das Bisphosphonat sehr rasch aus dem Blut in den Knochen aufgenommen, wo es langfristig gebunden bleibt und seine antiresorptive Wirkung entfaltet.