Bei den 45- bis 55-Jährigen steht er an erster Stelle der Todesursachen. Allein in Deutschland erkrankt jede achte bis zehnte Frau an Brustkrebs; die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen liegt bei etwa 49.000 in Deutschland.
Wichtigste Risikofaktoren, die zur Entstehung von Brustkrebs beitragen, sind
Die sicherste Methode, Brustkrebs bereits in einem sehr frühen Stadium – mit realistischer Heilungschance – zu diagnostizieren, ist die Mammographie. Tatsächlich ertastet jedoch die Mehrheit der Frauen ihren Knoten selbst. Dann weist der Tumor in vielen Fällen bereits einen Durchmesser von ungefähr zwei Zentimetern auf. Jeder zweite Tumor hat zu diesem Zeitpunkt schon Tumorzellen in die Lymphknoten der Achselhöhle gestreut.
Weitere Untersuchungsmethoden neben Mammographie und Abtasten der Brust sind Ultraschall (sonographische Untersuchung) und die Kernspintomographie.
Die Prognose ist abhängig vom Stadium des Brustkrebses bei der Diagnosestellung. Je nach Größe und Metastasierung teilt man den Tumor in die Stadien I bis IV ein. Wird der Brustkrebs im Stadium I entdeckt, sind die Heilungschancen weitaus größer als in einem späteren Stadium (II, III oder IV).
Als adjuvante (vorsorgliche) Chemotherapie setzen Krebsexperten heute immer häufiger auf eine Kombination mit Anthrazyklinen gefolgt von Paclitaxel – vor allem bei Patientinnen mit höherem Rückfallrisiko. In den USA ist diese Kombination zugelassen und zählt bereits zur Standardtherapie. In Deutschland wird die Zulassung erwartet. Ziel dieser sogenannten adjuvanten Behandlung ist die vollständige Heilung, indem auch kleinste, eventuell bereits im Körper verbreitete Krebszellen bekämpft werden. Ob nach der vollständigen Entfernung des Tumors eine Chemotherapie erfolgen muss, hängt von der Zahl der befallenen Lymphknoten sowie den jeweiligen Tumoreigenschaften ab. “Paclitaxel gehört heute zum Therapiestandard bei Brustkrebs mit Lymphknotenbefall, insbesondere bei Frauen, deren Tumor keine Hormonrezeptoren besitzt”, erklärt Möbus. Ältere Standards wie CMF- oder EC-Chemotherapien seien für Hochrisiko-Patientinnen nicht ausreichend.
Metastasierter Brustkrebs kann nicht geheilt werden. Doch es gibt gute Möglichkeiten, die Situation der Betroffenen zu verbessern. Zum Beispiel indem durch den Einsatz innovativer Zytostatika die Symptome der Erkrankung gelindert und das Überleben bei guter Lebensqualität verlängert werden. Moderne Therapieansätze und neue Wirkstoffe haben entscheidende Fortschritte gebracht. “Denn die Chemotherapie darf in dieser Situation nicht nur lebensverlängernd wirken, sondern sie muss für die Betroffenen auch gut verträglich sein,” erläutert Dr. Hans-Joachim Lück, Medizinische Hochschule Hannover. Dies treffe auch auf Kombinationen von Anthrazyklinen mit Paclitaxel zu, weil sie das krankheitsfreie Überleben deutlich verlängern. Eine deutsche Studie belegt beispielsweise, dass bei Patientinnen mit bestimmten Tumoreigenschaften das Gesamtüberleben signifikant verlängert wird. Zwei weitere Studien der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie untersuchen momentan die Wirksamkeit weiterer Therapiekombinationen. Beeindruckende Ergebnisse zeigt auch die in Deutschland seit kurzem zugelassene Kombinationstherapie von Paclitaxel mit dem Antikörper Trastuzumab: Bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen kann auch bei Patientinnen mit schlechter Prognose das Überleben signifikant verlängert werden.