Jede 10. Frau in Deutschland erkrankt an Brustkrebs und jedes Jahr sterben 20.000 Frauen daran.
Durch bessere Früherkennung und neue Behandlungsmöglichkeiten können heute immer mehr Frauen geheilt werden. Hoffnung besteht aber auch für Frauen, die ein erhöhtes Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken.
Bereits seit einiger Zeit gibt es deutliche Hinweise darauf, dass bestimmte Medikamente die Entstehung von Brustkrebs verhindern können. Die IBIS I Studie (nternational reast Cancer ntervention tudy) mit Tamoxifen hat gezeigt, dass eine medikamentöse Prophylaxe des Brustkrebses möglich ist. Bei 38% der teilnehmenden Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko konnte das Ausbrechen der Erkrankung verhindert werden. Leider wurde dieser positive Effekt jedoch durch die vielen, oft gravierenden Nebenwirkungen zunichte gemacht.
Als logische Konsequenz aus der IBIS I folgte die IBIS II Studie, in der die prophylaktische Wirkung von Anastrozol (Arimidex, Fa. AstraZeneca), einem Antiöstrogen, untersucht werden soll. Es wird erwartet, dass Anastrozol das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken in weitaus höherem Maße zu reduzieren vermag, als Tamoxifen, ohne jedoch dessen Nebenwirkungsprofil zu haben.
Diese weltweite Studie startete im Januar 2003 und wurdein Deutschland von der Deutschen Brustkrebs-Studiengruppe GBG e.V. ().
Über einen Zeitraum von 10 Jahren sollen weltweit 10.000 Frauen mit Anastrozol oder Placebo 5 Jahre lang behandelt und 5 weitere Jahre nachbeobachtet werden.
Auch Deutschlands Frauen können daran teilnehmen. Jedoch müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Frauen müssen in den Wechseljahren sein und individuell bestimmte Risikofaktoren, an Brustkrebs zu erkranken, aufweisen.
Doch wie können Frauen feststellen, ob sie ein Risiko haben? Unter www.brustkrebsvorbeugen.de kann online ein Fragebogen ausgefüllt werden, in welchem die zentralen Risikofaktoren, die zu Brustkrebs führen, erfragt werden. Berücksichtigt werden dabei an Brustkrebs erkrankte Familienmitglieder, Kinderlosigkeit, frühe oder späte Periodenblutung oder Vorerkrankungen an der Brust. Mit dem Ergebnis dieses Tests kann jede Frau zu Ihrem Frauenarzt gehen, um über weitere Maßnahmen, auch über eine eventuelle Teilnahme an der IBIS II Studie zu sprechen.
Und jede Frau – betroffen oder als Risikopatientin eingestuft, kann sich an Komen Deutschland e.V. wenden. Nancy Komen gründete diesen Verein nach dem Tod ihrer an Brustkrebs erkrankten Schwester. Ziel des Vereins ist es, durch Aufklärung, Früherkennungsprogramme und Nachsorge diese Erkrankung stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, entweder durch gezielte Programme oder aber durch die jährlich und weltweit stattfindenden „Races for the cure“ – Streckenläufen, an denen nicht allein gesunde Frauen, sondern auch Patientinnen, die die Erkrankung besiegt haben, mit all ihren Familienangehörigen teilnehmen. Weitere Informationen, auch zu der am 25.09.2005 in Frankfurt/Main stattgefundenen Race for the Cure sind unter www.raceforthecure.de zu finden.