Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 6000 Menschen neu an Leberkrebs, dazu kommen 4500 mit Tumoren an der Gallenblase und den Gallengängen. Zusätzlich erkranken mehr als 20.000 Menschen an Tochtergeschwüren in der Leber, sogenannte Lebermetastasen, beispielsweise nach Darmkrebs - und dies oft erst Jahre nach der erfolgten Darmkrebsoperation. Die Behandlung von Krebs der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege richtet sich nach dem Tumorstadium. Grundsätzlich ist die Operation die einzige auf Dauer heilende Therapie. Bis zu 85 Prozent des Lebergewebes können entfernt werden, ohne dass der Stoffwechsel durch Funktionsausfall der Leber beeinträchtigt ist. Bei der Operation von Gallengangskrebs müssen oft zusätzlich zum Tumorgewebe größere Anteile der Leber sowie Teile des Gallengangs und die Gallenblase mit entfernt werden. Chemo- und Strahlentherapie spielen bei der Behandlung von Krebserkrankungen der Leber und Gallenwege eine untergeordnete Rolle. Viele dieser Erkrankungen wären heilbar, wenn sie früh erkannt und behandelt würden. „Das große Problem für Patienten mit Leber- und Gallenwegstumoren ist die Tatsache, dass ihre Erkrankung jedoch häufig erst im Spätstadium erkannt wird. Diese Tatsache verschlechtert die Aussicht auf Heilung sehr”, sagt Professor Josef Fangmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart und Leiter des ersten zertifizierten Leber-Galle-Zentrums.
Genau hier setzt das neue, vom TÜV-Süd zertifizierte, Leber-Galle-Zentrum an. „Wir können durch modernste Diagnostik und Vorsorgeprogramme beispielsweise unserem speziellen Lebercheck, Tumore und Erkrankungen früher erkennen. Wir bieten ein umfassendes Therapiespektrum, sowohl chirurgisch operativ, als auch medikamentös”, sagt Dr. Eckhart Fröhlich, Chefarzt Innere Klinik I am Karl-Olga-Krankenhaus und stellvertretender Leiter des Zentrums. Dadurch wird eine deutliche Verbesserung in der Therapie erreicht. „Durch die Bündelung der Kompetenzen aller beteiligten Fachexperten ist es uns möglich, für jeden Patienten individuell ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen”, sagt Professor Josef Fangmann. Einen wesentlichen Beitrag hierfür leisten die wöchentlich stattfindenden fachübergreifenden Tumorkonferenzen, in welchen jeder einzelne Patient umfassend besprochen sowie gemeinsam die Therapie festgelegt wird. „Dazu kommen weitere Angebote zur Unterstützung der Patienten im sozialen oder beruflichen Umfeld. „Selbstverständlich stehen wir Patienten mit Lebermetastasen als bundesweit erstes zertifiziertes Zentrum für eine Zweitmeinung zum bestmöglichen weiteren Vorgehen gerne zur Verfügung”, sagt Eckhart Fröhlich. Dies gilt natürlich auch oder insbesondere für Patienten aus Darmzentren ohne eine zertifizierte Leberchirurgie.
Die Organe Leber, Gallenblase und Gallenwege bilden eine aufeinander abgestimmte Einheit. Hauptaufgaben dieses sogenannten „hepatobiliären Systems” sind die Regulation der Nahrungsaufnahme, der Verdauung, der Verstoffwechselung und die Ausscheidung von Abbauprodukten. „Angesichts dieser Zusammenhänge ist es verständlich, dass Erkrankungen eines Organs in diesem System oft mit krankhaften Veränderungen eines oder mehrerer anderer Organe dieses Systems einhergehen”, erklärt Professor Josef Fangmann. Folgerichtig werden im Stuttgarter LGZ die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Leber, Gallenblase und Gallenwege jetzt auf höchstem Niveau zusammengefasst.
„Wir freuen uns, Patienten mit gut- oder bösartigen Erkrankungen der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege jetzt in Stuttgart ein qualitätsgeprüftes, hochmodernes Therapiezentrum bieten können, das bundesweit einmalig ist” sagt Eckhart Fröhlich.
Im Leber-Galle-Zentrum am Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart können sich Patienten von Montag bis Freitag jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr vorstellen.
Terminvereinbarung unter:
- Tel.: 0711-2639-2301
- Internet: www.karl-olga-krankenhaus.de
- Internet: www.prof-fangmann.de
Die Sana Kliniken Gruppe gehört zu den Top 7 der privaten Krankenhausbetreiber in Europa. Mit 40 Krankenhäusern und 13 Kliniken im Management engagiert sich das Unternehmen für eine hoch qualifizierte medizinische Akutversorgung der Bevölkerung in 75 medizinischen Fachgebieten und Spezialdisziplinen. Auch Rehabilitationskliniken und Seniorenheime gehören zum Sana-Leistungspektrum. Rund 920.000 Patienten werden von den zirka 18.500 Sana Mitarbeitern versorgt.