Drei Onkel und eine Tante von Charles Schulz, dem Erfinder der weltberühmten Comic-Serie Peanuts, starben an Darmkrebs. Und obwohl es heute wissenschaftlich erwiesen ist, dass etwa fünf bis zehn Prozent der Krankheitsfälle erblich bedingt sind, ließ Charles Schulz sich entgegen allen Warnungen nicht untersuchen. Er starb - an Darmkrebs. Eine rechtzeitige Diagnose hätte ihm vielleicht dieses Leiden ersparen können. Denn wird ein Kolonkarzinom frühzeitig diagnostiziert, besteht heute eine fast hundertprozentige Heilungschance. Und diese Chance gilt es zu nutzen - darauf wies kürzlich der Gastroenterologe Prof. Dr. Friedrich Hagenmüller, Präsident der European Society of Gastrointestinal Endoscopy (E.S.G.E.) im Rahmen der breit angelegten Aufklärungsaktion über Magen-/Darmerkrankungen der E.S.G.E.
135.000 mal pro Jahr wird in Europa die Diagnose Darmkrebs gestellt, allein in Deutschland werden jährlich 50.000 Menschen mit dieser Diagnose konfrontiert. Das Kolonkarzinom ist damit der zweithäufigste bösartige Tumor nach Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen. 60 Prozent der Betroffenen sterben, oftmals unnötig, denn bei rechtzeitiger Entdeckung hätten sie heute die Hoffnung auf Heilung. Vor allem Menschen, bei denen der Verdacht auf eine genetische Veranlagung besteht, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Dieser Verdacht besteht immer dann, wenn mehrere Angehörige einer Familie an Dickdarmkrebs oder auch an einem bösartigen Tumor der Gebärmutterschleimhaut, der ableitenden Harnwege oder der Haut erkrankt sind - und vor allem, wenn einer dieser Tumore vor dem 45. Lebensjahr auftrat.
Früherkennung: gute diagnostische Möglichkeiten Ungefähr 90 Prozent der Kolonkarzinome entwickeln sich aus gutartigen Polypen, deshalb ist die Fahndung nach diesen Vorstufen eine effektive Methode im Kampf gegen Darmkrebs. Was kann man nun tun? Dazu Prof. Hagenmüller:
So wichtig die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung auch ist - eines kann sie jedoch nicht leisten, so Prof. Hagenmüller: Sie kann dem Krebs nicht vorbeugen und sie kann ihn nicht vermeiden. Jeder einzelne von uns muß auch selbst etwas dafür tun. Denn Darmkrebs ist heute eine “Zivilisationskrankheit”, das heißt, Lebensstil und Ernährung spielen eine große Rolle. Durch mehr Bewegung und vollwertige Ernährung läßt sich das Risiko einer Erkrankung deutlich mindern.