Die in der obersten Hautschicht, der Oberhaut, zahlenmäßig größte Gruppe von Zellen sind die, ähnlich einem Mauerwerk geschichteten Hornzellen oder Keratinozyten, die, wie der Name schon besagt, das Horn oder Keratin produzieren, welches letztlich für die mechanische Stabilität der Haut verantwortlich ist. Die zwei für die Entstehung von Hautkrebs bedeutenden Schichten sind die unterste, die Basalzellschicht, und die darüber liegende Stachelzellschicht.
Etwa 100.000 Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland an Hautkrebs, davon circa 90 Prozent am sogenannten Platten- oder Basalzellkarzinomen. Von den drei wichtigsten Hautkrebsarten (Basalzellkarzinom, Plattenephitelkarzinom, malignes Melanom) wird das Basalzellkarzinom (BCC) am häufigsten diagnostiziert, besonders in der Gesichtshaut. Die Krankheit befällt vor allem hellhäutige Menschen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, lange Jahre der Sonne ausgesetzt waren. Sie wird bei Weißen etwa 10 mal häufiger diagnostiziert als bei Schwarzen, und bei Männern etwas häufiger als bei Frauen. Bevorzugt sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Vor allem durch die veränderten Freizeitgewohnheiten treten Basalzellkarzinome zunehmend auch bei jüngeren Patienten auf und, wie alle lichtabhängigen Hauterkrankungen, nimmt sie zur Zeit in Mitteleuropa jährlich etwa um 3– 6% zu.
Neben der bereits erwähnten, dauerhaften Lichteinwirkung kann auch der Kontakt zu Arsen, welches früher im Weinbau und zur Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt wurde, aber auch radioaktive Strahlung, Bestrahlungsbehandlungen und seltene Erbkrankheiten ein Auslöser sein. Vor allem durch ungehemmtes Wachstum kann der “halb”-bösartige Hauttumor angrenzende Strukturen zerstören und so großen Schaden verursachen. Da das Basallzellkarzinom häufig im Gesicht auftritt, kann so u. a. ein oder beide Augen gefährdet sein. Basallzellkarzinome können heute jedoch durch eine rechtzeitige, vollständige Entfernung entgültig und vollständig geheilt werden. Eine Metastasierung, das heißt eine Absiedlung in entfernte Organe tritt praktisch nicht auf.
Erste Anzeichen eines Basalzellkarzinom sind kleine, glasig-weißliche bis rötliche Knötchen mit feinen Äderchen, die sich zu über 80% am Kopf oder Hals finden lassen, besonders häufig jedoch an der Nase oder im Lidwinkel. Erst im Laufe der Zeit bildet sich ein Tumor mit einem Rand aus feinen Knötchen, die wie eine Perlschnur aneinander gereiht sind und es entstehen verkrustete Wunden, die über Wochen nicht abheilen. Da das, u.a. narbenartig flach aussehende Basalzellkarzinom auch als gerötetes, schuppendes Areal auftreten kann, wird es nicht selten am Beginn mit einem Ekzem verwechselt, welches jedoch auf einfache Behandlung mit Salben nicht anspricht.
Die Vorzüge von Lichtbestrahlung in Verbindung mit einem Photosensibilisator und Sauerstoff bei der Behandlung von krankheitsbedingten Hautveränderungen sind der Wissenschaft bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Inzwischen haben diese Erkenntnisse unter der Bezeichnung Photodynamische Therapie einen festen Platz in der Dermatologie gefunden. Als jüngste Weiterentwicklung auf diese Gebiet präsentiert sich heute die
Bisher angewandte Verfahren wie die Kryo- oder auch die Lasertherapie können mit Narbenbildung verbunden sein, sind also kosmetisch nicht zufriedenstellend. Vor allem bei Läsionen im Gesichtsbereich bedeutete das bisher für die Patienten eine große Belastung. Eine praktisch narbenfreie Behandlungsoption bietet die Photodynamischen Therapie mit dem Wirkstoff MAOP. Metvix wird als Creme auf die Hautläsion aufgetragen und induziert dort die Bildung von lichtsensitiven Porphyrinen, dem eigentlichen Photosensibilisator. Aufgrund seiner besonderen Molekülstruktur reichert sich MAOP hoch selektiv in den geschädigten Zellen an. Durch diese hohe Selektivität des neuen Wirkstoffes ist eine gezielte Zerstörung kranker Zellen möglich. Gesundes Gewebe hingegen wird bei der Behandlung geschont. Durch die Belichtung der vorbereiteten Läsionen mit kaltem Rotlicht der Wellenlänge 630 nm bildet sich Singulett-Sauerstoff, der verschiedene Zellstrukturen massiv schädigt und die neoplastischen Zielzellen durch Apoptose und/oder Nekrose zerstört. Die Lampe Aktilite wurde speziell für die PDT mit MAOP entwickelt und sichert eine optimale Eindringtiefe der Lichtstrahlen in das vorbehandelte Gewebe.
Anhand einer randomisierten Multicenterstudie, an der 202 Patienten mit AK teilnahmen, stellte PD Dr. Rolf-Markus Szeimies, Regensburg, fest, dass die PDT mit Metvix & Aktilite in puncto Wirksamkeit der Kryotherapie mindestens ebenbürtig ist, wenn sie nur in einer Behandlungssitzung angewandt wird. “Der klare Vorteil der PDT ist aber das deutlich bessere kosmetische Resultat”, betonte PD Dr. Szeimies. In einer australischen Studie, in der die zweimalige photodynamische Therapie mit der einmaligen Kryotherapie verglichen wurde, erwies sich das neue Verfahren als deutlich überlegen. Bei entsprechenden Formen des Basalzellkarzinoms sind PDT und Kryotherapie in ihrer Wirksamkeit vergleichbar. Doch auch hier ist das kosmetische Ergebnis der PDT mit MAOP klar besser.
Die Photodynamische Therapie mit Metvix& Aktilitekann in jeder dermatologischen Praxis problemlos durchgeführt werden. Voraussetzung ist jedoch eine umfassende Schulung über Anwendung und Durchführung des Verfahrens.
Informationen welche Dermatologen die geschilderte Behandlung durchführen, findet man unter Leben mit Hautkrebs