Ältere Menschen leiden besonders oft unter chronischen Schmerzen. Gleichzeitig gestaltet sich gerade bei ihnen die Schmerztherapie häufig schwierig. Probleme ergeben sich unter anderem aus altersbedingten körperlichen und psychischen Veränderungen. Ärzte müssen diese Besonderheiten bei der medikamentösen Behandlung in besonderem Maße berücksichtigen.
Die medikamentöse Therapie wird bei betagten Personen oft durch körperliche Probleme wie Nieren- oder Leberschwäche sowie neuropsychiatrische Symptome wie Depression und Demenz erschwert. Ebenso können durch einen altersbedingten Wandel des Stoffwechsels Pharmakokinetik und Pharmakodynamik verabreichter Arzneimitteln variieren. Dabei kommt gerade der adäquaten schmerztherapeutischen Versorgung betagter Patienten eine große Bedeutung zu. Ab der Stufe III des WHO-Schemas zur Schmerztherapie, das heißt wenn Nicht-Opioid-Analgetika und schwache Opioide in Kombination die Schmerzen nicht ausreichend lindern, kommen auch starke Opioide zum Einsatz. Es hat sich herausgestellt, dass der ältere Schmerzpatient von der sogenannten Transdermalen Opiatapplikation profitiert, die nicht nur für die Schmerztherapie jüngerer PatientInnen einen Fortschritt bedeutet. Durch die besondere Applikationsform können nämlich typische altersbedingte Problembereiche umgangen werden können. Als Beispiel nannte er die geistige Leistungsfähigkeit. “Grundsätzlich verschlechtert sich der geistige Zustand von dementen Patienten unter der Therapie mit Opiatpflastern deutlich seltener als bei oraler oder invasiver Applikation.” Für Patienten mit Gedächtnisstörungen sind Schmerzpflaster auch deshalb besonders geeignet, weil die tägliche Tabletteneinnahme nach der Uhr, die viele Betroffene überfordert, entfällt.
Als gut geeignet zur Schmerztherapie bei älteren Patienten hat sich das starke und dauerhaft wirksame Matrixpflaster Transtec erwiesen. Es enthält das potente Opioid Buprenorphin. Die Substanz wirkt 20 bis 40 mal stärker als Morphin. Transtec ist bei mäßig starken bis starken tumor- und nichttumorbedingten Schmerzen indiziert und deckt hiermit die ganze Breite der möglichen auftretenden Schmerzen bis zum Einsatz von Morphin-Pumpen ab. Dr. Klaus Reckinger, Palliativmediziner am Evangelischen Krankenhaus Herne: “…Bei Niereninsuffizienz besteht keine Kumulationsgefahr und bei Leberinsuffizienz erst im fortgeschrittenen Stadium.” Die transdermale Applikation des Buprenorphin hat darüber hinaus von allen Opioiden die niedrigste Obstipationsrate. Bis jetzt gibt es keine klinischen Hinweise auf eine Toleranzentwicklung. Bei gleichbleibendem Schmerzniveau müssen die Ärzte deshalb die Dosis auch über Jahre hinweg nicht steigern.
Auch die moderne Matrixstruktur bietet entscheidende Vorteile in der Schmerztherapie: Das Pflastersystem Transtec gewährleistet konstante Wirkspiegel über den gesamten Anwendungszeitraum von 72 Stunden und verhindert auch bei Beschädigung des Pflasters eine unkontrollierte Wirstofffreisetzung. Eine Überdosierung ist damit praktisch ausgeschlossen – auch wenn ein Patient das Pflaster zum Beispiel versehentlich einreißen sollte. Mit der neuen 20er Packungsgröße, die Grünenthal ab Mitte Mai in allen drei Stärken (35 ?g/h, 52,5 ?g/h und 70 ?g/h) auf den Markt bringt, werden vor allem ältere bettlägerige chronische Schmerzpatienten adäquat versorgt.
Monika Thomm, leitende MTA der Schmerzambulanz der Universität Köln: “Die Einstellung auf Transtec ist grundsätzlich kein Problem”. Es gibt Umrechnungstabellen zu zuvor eingenommenen Opioiden. Bei einer Umstellung von als Tabletten, Tropfen oder als Injektionslösung verabreichten Opioiden auf das Buprenorphin-Pflaster sollte zuerst der 24-Stunden. Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen und Pflegekräfte sollten eng zusammenarbeiten. Auch das soziale Umfeld müsse unbedingt eingebunden werden. “Gerade die Pflege von chronischen Schmerzpatienten beruht nicht nur in pflegerischen Fertigkeiten und Verrichtungen, sondern beinhaltet eine ganzheitliche Sicht, die den Patienten mit seinen physischen und psychischen Problemen wahrnimmt und auch die Familie und Freunde integriert.” Als Voraussetzungen für eine optimale Patientenversorgung seitens der Pflegekräfte nennt Thomm unter anderem die Bereitschaft zur Kommunikation und eine gefestigte Einstellung zu den Themen Sterben, Tod und Trauer. Darüber hinaus sei natürlich ein fundiertes Fachwissen in schmerztherapeutischen Fragen notwendig.
“Ein wichtiger Nebeneffekt der transdermalen Schmerzmittelapplikation ist die Senkung der Hemmschwelle des Arztes , beim betagten und hochbetagten Patienten Opiate einzusetzen. Die Opiatphobie des Arztes wird deutlich gemindert, wie die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben” (Dr. Siegel).