Die Verbesserung bei der Versorgung und auch die Optimierung des Diabetes-Management waren wichtige Themen in Wien. Mobile Gesundheitslösungen (mHealth) wie beispielsweise das Accu-Chek® Connect System von Roche Diagnostics tragen zu dieser Entwicklung bei, denn dabei können auf Basis der innovativen Technik persönliche Diabetesdaten von Arzt und Patient virtuell eingesehen und bewertet werden. Die dadurch entstehende Transparenz ermöglicht schnelle Absprachen zwischen allen Beteiligten sowie eine lückenlose Übersicht.
Die Blutzuckermessung wird dank des Accu-Chek® Aviva Connect, der mobilen Accu-Chek® Connect App sowie dem webbasierten Accu-Chek® Connect Onlineportal, welches eine schnelle und effiziente Kommunikation erlaubt, auch für ältere Patienten immer einfacher. Diabetiker haben so ihre Daten immer und überall dabei und das Mitbringen des Blutzuckermessgerätes und das Auslesen in der Praxis entfallen vollständig. Das System verbindet alle Beteiligten und erleichtert nicht nur die Datenerhebung, sondern auch die Dokumentation und Analyse, indem das Therapie-Monitoring alltagstauglich gemacht wird – positive Nebeneffekte hiervon sind Zeitersparnis und verbesserte Kommunikation.
Um ganze 50 %, nämlich von 20 auf 70 % stieg die Anzahl diabetischer Patienten mit Bluthochdruck. Diese Daten zeigten sich in zwei, seit teilweise über 30 Jahren laufenden Studien, nämlich der Diabetes Control and Complications Trial (DCCT)
Nicht nur in Beinen und/oder Füßen, sondern auch im Urogenitaltrakt kann die sogenannte distale symmetrische sensomotorische Neuropathie (DSPN) Beschwerden verursachen.
Aktuelle Studiendaten zeigen auf, dass davon betroffene Typ-1-Diabetiker daher ein erhöhtes Risiko aufweisen, unter erektiler Dysfunktion und/oder Beschwerden der unteren Harnwege zu leiden.
Prof. Dr. Dan Ziegler , Stellvertretender Direktor des Instituts für Klinische Diabetologie am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf wies daher darauf hin, dass das Thema noch immer tabuisiert wird und forderte daher in Wien, dass Menschen mit Diabetes von ihren Diabetologen und Hausärzten aktiv darauf angesprochen werden müssen, da die Sexualfunktion bedeutsam für die Lebensqualität der Betroffenen ist.
Wir sind nicht nur Welt- sondern leider auch Europameister. Und dies nicht im bundesdeutschen Wohnzimmersport, sondern beim Übergewicht. Denn nicht nur die Hälfte aller Frauen, sondern sogar 2/3 der Männer schleppen mehr Kilos mit sich herum, als es ihrer Gesundheit gut tut. Aber warum dies so ist und warum man nicht mit dem Essen aufhören kann, wenn man eigentlich genug davon hat, war, neben dem Thema, warum nicht jeder „Vielfraß“ auch adipös wird, ein viel diskutiertes Thema in Wien. Fest steht, je mehr Hunger wir haben, desto mehr lieben wir kalorienreiche Speisen, denn „…die homöostatische Regulation unseres Essverhaltens sichert das Überleben…Würde unsere Nahrungsaufnahme ausschließlich homöostatisch geregelt, wäre wohl niemand übergewichtig und niemand ohne Not untergewichtig“, betonte Prof. Dr. Uberto Pagotto, Endokrinologe am Universitätsklinikum von Bologna, Italien. Fakt ist: Nach dem Hunger, der rasch zu stillen wäre, kommt der vergnügliche Teil – man darf diesen auch als Genuss oder Appetit bezeichnen. Und der ist Schuld daran, dass wir immer dicker werden.
Jedes Kilo zählt und wenn man hört, dass 50% aller Neugeborenen, deren Mütter Typ-1-Diabetikerinnen sind, ein Geburtsgewicht von „oberhalb der 90. Perzentile“ aufweisen, dann muss dieses Wissen doppelt gewogen werden. Gewichtskontrolle ist hier dringend erforderlich, denn bereits im Mutterleib wehrt sich das Ungeborene gegen den zu hohen Glukosespiegel, in dem es selbst mehr Insulin ausschüttet.
Wie Prof. Dr. Elisabeth R. Mathiesen beim Kongress der European Society for the Study of Diabetes in Wien erklärte, werden zudem „37 Prozent der Kinder diabetischer Mütter zu früh geboren; Kaiserschnitte und Schulterdystokien sind ebenfalls häufiger als sonst”. Doch damit nicht genug, denn auch nach der Geburt sind diese Kinder davon bedroht, an kardiosvaskulären Störungen, an Adipositas oder Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Diskussionen löste der „Legacy-Effekt“ aus, also die Tatsache, dass sich die genaue Kontrolle des Blutzuckers auch noch viele Jahre nach Krankheitsbeginn auszahlt. Doch keinen „Legacy“-Effekt gab esbei Patienten mit Typ-2-Diabetes in der in Wien vorgestellten ADVACNE-Studie. „Die Ergebnisse liefern keinen Anlass, unsere bisherigen HbA1c-Ziele zu revidieren,“ erklärte Prof. Dr. Joachim Spranger von der Berliner Charité, denn „…zumindest für das Todes- und das kardiovaskuläre Risiko habe sich in ADVANCE-ON kein langfristiger Nutzen der intensiven Blutzuckerkontrolle ergeben…“.
Deutliche Einschränkungen beim Einsatz von Valproat bei Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter werden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA empfohlen. Besonders betroffen ist dabei jene Gruppe mit den Diagnosen Epilepsie oder bipolare Störung, die überhaupt nicht, oder nur unter strenger medizinischer Kontrolle plus Empfängnisverhütung mit Valproat behandelt werden sollten.
Eine positive Zulassungs-Bewertung zur Therapie der chronischen Hepatitis C bei Erwachsenen erhielten durch den Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur EMA (CHMP) die Fix-Kombination der beiden Virostatika Sofosbuvir und Ledipasvir (Harvoni®). Während Sofosbuvir die NS5B-RNA-Polymerase des HCV hemmt, zielt Ledipasvir auf das NS5A-Protein. Hepaptits C ist noch immer die häufigste Ursache für Lebertransplantationen und angesichts der raschen Entwicklung in der Hepatitis-C-Therapie spricht die Deutsche Leberhilfe von einer „medizinischen Revolution“.
Eine mit über 12.000 Teilnehmern besetzte Studie soll endlich Klarheit über Nutzen und Risiken des Medikamentes bringen. Einig war man sich in Wien über die effektive, dosisabhängige Blutzuckersenkung durch Metformin. Beklagt wurde jedoch, dass nach wie vor wichtige Daten, vor allem den kardiovaskulären Nutzen des Medikamentes sowie eine mögliche Krebsprävention betreffend, für das häufig eingesetzte und in allen Leitlinien als Firstline-Therapie empfohlene Antidiabetikum fehlen.
Das von Lilly und Boehringer Ingelheim entwickelt und gemeinsam vermarktete Nachahmer-Basalinsulin trägt in Europa derzeit den Handelsnamen Abrasia® und unterscheidet sich in der Aminosäuren-Sequenz, wie beide Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung betonten, nicht vom Sanofi-Originalpräparat Lantus.
„Dass ein anerkannter Insulinhersteller als erstes ein Insulin-Biosimilar auf den Markt bringt, kann den Vorteil haben, dass viele Fragen zu Qualität, Pharmakovigilanz etc. kein Problem darstellen sollten“, erklärte der Düsseldorfer Berater verschiedener Unternehmen bei der Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze in der Diabetologie Prof. Dr. Lutz Heinemann. Wie Sprecher der beiden Firmen betonten, basiert die Zulassung „…auf einem umfangreichen klinischen Studienprogramm“.