“Auf einmal konnte ich nicht mehr mit der rechten Hand spielen…”. So eindrucksvoll schildert der weltbekannte Pianist Leon Fleisher den Beginn seiner Dystonie, die jeden treffen kann und sich in einer unwillkürlichen Verkrampfung umschriebener Muskelgruppen äußerst. Für Betroffene ist die Krankheit nicht nur mit schmerzhaften körperlichen Behinderungen, sondern auch mit teilweise massiver seelischer Beeinträchtigung, einhergehend. Doch mindestens ebenso schlimm für die meisten Betroffenen ist jedoch die Tatsache, dass trotz ihres häufigen Vorkommens das Bewußtsein für diese Krankheit gering und ein korrekte Diagnose sehr selten ist. Denn auch in medizinischen Kreisen ist die Dystonie noch immer relativ unbekannt, auch gibt es keine aktuellen Tests, die bei der Diagnose helfen könnten. Und so ist es keine Seltenheit, dass Betroffenen Jahre benötigen, ehe ihnen die genaue Diagnose gestellt und mit einer gezielten Behandlung begonnen werden kann.
Je nach dem, welche Körperteile betroffen sind, wird die Dystonie in mehrere Formen eingeteilt:
Fokale Dystonie: jeweils ein einzelner, abgegrenzter Bereich des Körpers ist betroffen; dazu gehören:
Segmentale Dystonie: Dystonie in jeweils zwei benachbarten Körperregionen, zum Beispiel Schiefhals und Mund-, Zungen-, Schlundkrampf
Multifokale Dystonie: zwei oder mehrere nicht benachbarte Körperregionen sind betroffen, zum Beispiel Schreib- und Lidkrampf
Hemidystonie: alle Muskeln einer Körperhälfte sind betroffen
Torsionsdystonie: verursacht Verdrehungen im gesamten Rumpfbereich
Generalisierte Dystonie: betrifft den gesamten Körper
Dopa-responsive Dystonie (Segawa Syndrom): äußert sich durch Gang- und feinmotorische Störungen und ist wahrscheinlich erblich bedingt
Tardive Dystonie: Bewegungsstörung, die sich auf Basis medikamentöser Behandlung entwickelt
Bei Dystonie gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können: