Der Brustkrebs gehört zwar immer noch zur häufigsten bösartigen Tumorart der Frau, aber die Sterblichkeit sinkt stetig. Momentan gibt es in Deutschland ca. 45.000 – 50.000 Neuerkrankungen. Zudem steigt die Häufigkeit für Brustkrebs bei jungen Frauen nicht an, wie gerne behauptet wird. Als bedeutende Risikofaktoren gelten eher das Alter über 60 Jahre, keine oder späte Schwangerschaft und die familiäre Belastung mit Brustkrebs (< 5 % aller Fälle). Das Brustkrebsrisiko senke man, in dem man allgemeine Tipps zur gesunden Ernährung beachtet: Mehr Gemüse und Obst isst, den Fettverzehr einschränkt und vor allem mehr Sport treibt, so PD Dr. Kay Friedrichs, Hamburg._Er sieht auch„_den Krebs als einen Unfall der Natur“. Friedrichs wies darauf hin, dass heute dem Patienten ein modernes Expertenteam mit einem Radiologen zur Früherkennung, dem Gynäkologen und Chirurgen und einem onkologisch versierten Facharzt/ärztin zur Therapieplanung, und einem Strahlentherapeuten zur Nachsorge zur Verfügung steht.
Dabei sei insbesondere die antihormonelle Behandlung des Brustkrebs im frühen Stadium gezielt wirksam, langfristig effektiv und könne das Wachstum östrogenabhängiger Zellen bremsen. Mittlerweile bestehen chemotherapeutische Konzepte zum Beispiel mit Taxotere® (Docetaxel), nach denen diese entweder eingesetzt werden, um die Brust zu erhalten; oder um nach der Entfernung der Brust Tochtergeschwülsten oder kleinsten Mikrometastasen vorzubeugen oder aber um die Erkrankung bei möglichst guter Lebensqualität zu stabilisieren.
Docetaxel gehört zu den Taxanen und das sind Inhaltsstoffe der Eibe, die in der Lage sind, die Teilung von Zellen zu hemmen. Immerhin kann die Sterblichkeit durch eine Chemotherapie zu 20 % gesenkt werden, durch eine Hormontherapie zu 30 % und durch eine Strahlentherapie zu 10%.
Tatsächlich sollten auch deshalb Patientinnen mit Brustkrebs unbedingt Brustzentren aufsuchen, so Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, auf einem Workshop der sanofi-aventis GmbH in Hamburg am 27./28. Juli– dort arbeiten eben jene Experten im Team zusammen – weil dort schon aktualisierte Schemata vorliegen, nach denen man auch die beste Behandlung erhält. Mittlerweile gilt nämlich die Kombination von Docetaxel und Doxorubicin als Standardtherapie zur Erstbehandlung von Frauen mit fortgeschrittener Brustkrebserkrankung, wenn also bereits Tochtergeschwülste vorliegen. In der Studie wurde bei 60 % der mit Docetaxel und Doxorubicin behandelten Frauen das Tumorwachstum gestoppt oder der Tumor bildete sich sogar zurück. Mit der herkömmlichen Behandlung war dies jedoch nur bei 47 % der Fall. Auch dauerte es unter dem Taxan im Durchschnitt länger als in der Vergleichsgruppe, bis die Erkrankung fortschritt. Darüber hinaus zeigen Studienergebnisse, dass sich im Frühstadium des Brustkrebs mit einer Chemotherapie mit Docetaxel das Risiko eines Rückfalls gegenüber einer anderen Chemotherapie um 32% - also einem Drittel – senken lässt. Das heißt mit der Docetaxel-Kombination ließe sich also jeder dritte Rückfall verhindern. Auf Deutschland übertragen könnten dann etwa 2.800 Brustkrebs-Patientinnen mehr durch den konsequenten Einsatz einer solchen Behandlung geheilt werden.
Zudem erläuterte Harbeck weiter, dass der gemeinsame Einsatz von Docetaxel und Anthrazyklinen ebenfalls vor der Operation wirksam ist: Mehr Patientinnen konnten brusterhaltend operiert werden und die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Operation nach der Chemotherapie keine aktiven Tumorzellen mehr nachweisbar waren, war deutlich erhöht. „Nach Auswertung der Behandlungsdaten von etwa 150.000 Patientinnen mit frühem Brustkrebs wissen wir, dass eine unterstützende Behandlung mit den in den letzten 10-20 Jahren zur Verfügung stehenden Medikamenten die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu versterben, um etwa die Hälfte senken kann“, schloss die Referentin.