Für jeden zweiten Mann gehört ein intaktes Liebesleben zu Lebensqualität und Männlichkeit. Deshalb sind Erektionsstörungen mehr als ein lästiges Zipperlein. Sie beeinträchtigen das körperliche Wohlbefinden und mindern oft das Selbstvertrauen der Betroffenen.
Sexualität gilt als Lebenselixier - zu Recht: Für jeden zweiten Mann zwischen 20 und 75 Jahren ist ein befriedigendes Liebesleben von zentraler Bedeutung für seine Lebensqualität. Das ist ein Ergebnis der MALES-Studie (“Men’s Attitudes on Life Events and Sexuality”), einer repräsentativen Befragung von 27.000 Männern, die 2001 weltweit durchgeführt wurde. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt ein Mann ist. Sexuell aktiv zu sein, ist für den jungen Mann ebenso wichtig wie für den erfahrenen Liebhaber. “Lust auf Sex kennt keine Altersgrenze”, erklärte der Hamburger Urologe Prof. Dr. Hartmut Porst, Präsident des 5. Europäischen Kongresses über Sexual- und Impotenzforschung (ESSIR-Kongress), in Hamburg. Wer meint, Sexualität sei ein Thema, das nur die Jugend beschäftigt, irrt. Untersuchungen haben ergeben: Männer zwischen 50 und 80 sind im Durchschnitt sechs Mal im Monat sexuell aktiv.” Körperliche Nähe, Zärtlichkeit, Erfolgserlebnisse - für viele Männer ist ein intaktes Liebesleben ein unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens. Darüber hinaus beeinflusst die Potenz bei vielen Männern das Selbstbewusstsein. Laut MALES-Studie gehört ein aktives Sexualleben für jeden Zweiten zur männlichen Identität. “Deshalb trifft es viele Männer hart und bedeutet eine Einschränkung ihres männlichen Selbstverständnisses, wenn bei ihnen Erektionsstörungen auftreten”, so Porst.
Erektionsstörungen sind die häufigste aller Erkrankungen, die Männer in ihrer sexuellen Gesundheit einschränken können. Heute ist jeder zweite Mann über 40 davon betroffen. “Es ist jedoch damit zu rechnen, dass sich die Zahl der Männer mit Erektionsstörungen weltweit in den nächsten 20 Jahren auf 322 Millionen verdoppeln wird”, sagt Dr. Theodor Klotz, Urologe am Klinikum Weiden. Hintergrund dieser Prognose ist, dass die Erkrankung häufig aufgrund altersbedingter organischer Ursachen entsteht. Dazu zählen Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes. Durch die allgemein steigende Lebenserwartung nehmen diese Risikofaktoren vor allem in Wohlstandsgesellschaften immer weiter zu.
“Doch obwohl viele Männer mit Erektionsstörungen eine wirksame Behandlung wünschen und diese für jedermann zur Verfügung steht, traut sich nur etwa jeder Zehnte zum Arzt”, berichtet Porst. Das Thema ist nach wie vor mit Schamgefühlen besetzt und daher ein Tabu. Deshalb sind viele Männer mit Erektionsstörungen bei der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit zurückhaltend. Die Palette der Therapieoptionen wird jedoch immer größer. Sie reicht vom operativen Eingriff über die mechanische Stehhilfe bis zur Tablette. Die MALES-Studie hat deshalb auch untersucht, welche Ansprüche Männer an eine Therapie bei Erektionsstörungen stellen. Das Ergebnis: Am wichtigsten ist Männern, dass die Methode zuverlässig wirkt (47 Prozent). Auf Platz zwei stehen gleich zwei Anliegen: Die Behandlung soll sehr sicher sein und nur wenige Nebenwirkungen haben (jeweils 40 Prozent).
MSAM-7 Study: Multinational Survey of Aging Male for 7 Countries