Diese etwas provokative Frage muß erlaubt sein, wenn man all die Versuche verfolgt, die in der Presse und in erster Linie natürlich von den Herstellerfirmen unternommen werden, um das Problem „Kann der Mann wann immer er will – und was tut er wenn er nicht kann?“ in den Griff zu bekommen. Laut einem Herrn, der sein journalistisches Ohr stets hautnah am Puls der Zeit hat, liegt der Denk- und Steuerapparat des deutschen Mannes sowieso unterhalb der Gürtellinie. Und liest man die sich überschlagenden Korruptionsmeldungen rund um einen deutschen Autokonzern, bei denen es u. a. auch um bezahlte Bordellbesuche mit der Dreingabe von einschlägigen Potenzmitteln geht, dann bleibt wohl nur die Erkenntnis: ob und wie hervorragend Mann funktioniert ist immer noch eines seiner wichtigsten Lebenskriterien. Wie gut, dass vor Jahren rein zufällig die phantastische Nebenwirkung der sogenannten PDE-5-Hemmer entdeckt wurde. Wo wäre die Welt heute wohl – hätte ein zerstreuter Forscher diese Entdeckung einfach ignoriert?
Doch wollen wir hier nicht spekulieren, sondern mit ein paar Fakten den Nutzen der Potenzpillen belegen. Es gilt, die Kluft zwischen dem Wollen und Können zu überbrücken, denn was bei den Damen als normale Folge der Hormonumstellung gilt, wird bei den Herren zwar belächelt doch mit Sicherheit fast nie diskutiert. Dabei haben Männer genauso mit körperlichen Veränderungen zu kämpfen wie ihre Partnerinnen.
Im April 2005 wurde von dem internationalen Marktforschungsinstitut Ipsos eine repräsentative Vitalsexual-Studie verfaßt. Basierend auf Interviews mit Männern ab 18 Jahren aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien bringt sie uns die wichtige Erkenntnis, dass sich 44 Prozent der europäischen männlichen Bevölkerung ab 40 ein besseres Sexualleben wünscht, zudem aber ein erhöhtes Risiko von einer erektilen Dysfunktion (ED) betroffen zu werden hat oder war sogar schon davon betroffen ist. In der Regel sind Männer reiferen Alters im Leben sehr aktiv und entsprechend auch an der Fortführung eines erfüllten Liebeslebens besonders interessiert. 58 Prozent der Vitalsexuals vermissen das Liebesleben, das sie in jüngeren Jahren hatten und 34 Prozent befürchten, den sexuellen Erwartungen ihrer Partnerinnen nicht gerecht zu werden. „Spontaneität“ sehen 25 Prozent der Vitalsexuals als wichtigste Chance, ihr Liebesleben wieder aufzufrischen. Mehr und bessere Kommunikation in der Partnerschaft wurde als weitere Möglichkeit (22 Prozent) genannt, wieder ein glückliches Liebesleben zu erreichen.
Schuld an der Erektilen Dysfunktion ist häufig ein ungesunder Lebensstil. Stress, zu wenig Bewegung, zu fettes Essen lassen den Körper frühzeitig altern. Die Konsequenz: Durchblutungsstörungen, die speziell in den kleinen Gefäßen, die auch das Penisgewebe durchziehen, zuerst auftreten. Dr. Michael Despeghel-Schöne, Sportwissenschaftler und Anti-Aging-Fachmann: „Männer machen sich um Gesundheit und Prävention oft erst dann Gedanken, wenn Probleme auftreten. Dabei gibt es unkomplizierte Mittel, den inneren Schweinehund zu überwinden und gesünder zu leben.“ Ein einfaches, aber effektives Training kombiniert mit einer fettarmen Ernährung unterstützt den Mann dabei, seinen Körper wieder in Form zu bringen. Offene Gespräche mit der Partnerin und möglicherweise die Einnahme eines Medikamentes helfen dabei, dass es auch im Liebesleben wieder klappt.
Wenn die Herren der Schöpfung also plötzlich einen anderen Lebensstil pflegen, Sport treiben und Salat essen, ist das nicht zwangsläufig ein Zeichen für eine Krise – oder eine neue Freundin. Sie sind sich lediglich über Risiken und Nebenwirkungen des Älterwerdens bewusst – und tun etwas dagegen. Damit versuchen sie, ihren Beitrag zu einer dauerhaft glücklichen Beziehung zu leisten. Hormonell bedingte „Hitzewallungen“ bekommen dann möglicherweise für die Partnerin wieder eine neue Bedeutung.
Derzeit gibt es drei namhafte Präparate zur Bekämpfung der Erektilen Dysfuntion: Levitra von Bayer gilt das jenes mit der am längsten anhaltenden Wirkung, Cialis von Eli Lilly wird in Frankreich als „le Weekender“ gehandelt und Viagra von Pfizer wurde zum weltweiten Synonym für das Beschwerdebild der Erektilen Dysfuntion. Welches der Mittel für Mann das richtige ist, muß jeder letztlich für sich selbst herausfinden.
Wie vor einigen Tagen (Stand Juli 2005) bekannt wurde, ermittelt die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA derzeit in Bezug auf Erblindungsfälle bei Männern, die Präparate gegen Impotenz einnahmen. Ob die Einnahme von PDE-5-Hemmern tatsächlich zu einem höheren Risiko der Sehverschlechterung führt, konnte jedoch bislang noch nicht geklärt werden. Laut einer Yahoo-Meldung gab die FDA an, “…dass von den untersuchten Fällen 38 auf das Pfizer-Mittel Viagra entfallen würden, während in vier Fällen das Präparat Cialis von Eli Lilly and Co. im Fokus stehe. Das Medikament Levitra der Bayer AG sei ein Mal in den Untersuchungen vertreten”.