Die Erfahrungsberichte sind zahllos, die diskutierten Pro und Contras ebenfalls. Wir haben Ihnen nachstehend zur Information für alle Betroffenen, häufig gestellte Fragen zur Misteltherapie1 zusammengestellt.
Ja, denn sie unterscheiden sich in der Zusammensetzung und vor allem im Herstellungsverfahren; sie sind also nicht direkt miteinander vergleichbar.
Die Mistelextrakte, die zu therapeutischen Zwecken verwendet werden, werden von unterschiedlichen Wirtsbäumen gewonnen. Sie unterscheiden sich in der vorhandenen Konzentration einzelner darin enthaltener Wirksubstanzen.
Je nach Art des Tumors wird in der anthroposophischen Misteltherapie der Extrakt von der Mistel desjenigen Wirtsbaumes gewählt, der die beste Wirkung gegen diesen Tumor bei bestmöglicher Verträglichkeit zeigt.
Die Mistel enthält verschiedene Wirksubstanzen; für einige, z. B. die Mistellektine oder Viscotoxine, ist die Wirkung in der Krebstherapie nachgewiesen, doch sollten die anderen Inhaltsstoffe und ihr Zusammenwirken nicht unterschätzt werden.
Die Misteltherapie ist eine der vier Säulen der integrativen Krebstherapie. Sie unterstützt die Tumorzerstörung, moduliert das Immunsystem, stärkt die Selbstregulationskräfte (darunter versteht man die Fähigkeit eines Menschen, Wohlbefinden, inneres Gleichgewicht und Kompetenzgefühl herbeizuführen und Stresssituationen besser zu beherrschen), verbessert die Lebensqualität und scheint nach neuesten Erkenntnissen die Überlebenszeit zu verlängern. In der Operationsvorbehandlung führt die Aktivierung der Abwehrkräfte durch die Misteltherapie zu einer guten und schnelleren Erholung. Unmittelbar nach der Operation wirkt die Misteltherapie hemmend auf die Entwicklung von Rezidiven und Metastasen. Durch den Einsatz während der Bestrahlung und/oder Chemotherapie werden deren Nebenwirkungen, vor allem bei frühzeitiger Anwendung, abgeschwächt. Es wird deshalb eine frühzeitige begleitende Misteltherapie zu der/den jeweiligen Standardtherapie/-n empfohlen.
Eine neue Studie, für die Krebspatienten über einen langen Zeitraum beobachtet wurden, belegt, dass Patienten, die mit einem Mistelpräparat behandelt wurden, im Durchschnitt länger lebten als diejenigen, die nur konventionell behandelt wurden.
Ein Mistelpräparat wird als Injektion unter die Haut angewendet. Dies kann der Patient nach Einweisung durch den Arzt – ähnlich wie Diabetiker, die sich Insulin spritzen – selbst durchführen.
Allgemein gilt: jeden 2. Tag bzw. 3 mal wöchentlich. Eine individuelle Anpassung erfolgt durch den Arzt.
Es ist nie zu früh und nie zu spät für eine Misteltherapie.
In den ersten 3 Jahren nach der Diagnosestellung einer Tumorerkrankung ist das Rückfallrisiko in der Regel deutlich erhöht, so dass die Misteltherapie in diesem Zeitraum regelmäßig durchgeführt werden sollte. Grundsätzlich gilt dabei: So früh wie möglich mit der Therapie beginnen.
Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen. Unter einer Misteltherapie sind jedoch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch selten nennenswerte unerwünschte Wirkungen beobachtet worden. Schwere allergische Reaktionen in Form eines Schocks wurden in 10 Jahren weniger als 10 mal gemeldet; das entspricht einem Risiko von deutlich weniger als 1 : 4 Mio. Injektionen.
Leichte Rötung und evtl. Juckreiz an der Einstichstelle sowie ein gewisser Anstieg der Körpertemperatur sind ausdrücklich erwünscht. Wenn die Reaktionen ein erträgliches, vom Arzt gewünschtes Maß überschreiten, ist es angezeigt, nach Abklingen der Symptome dieBehandlung mit einer geringeren Dosis fortzuführen.
Die Misteltherapie lindert häufig tumorbedingte Schmerzen und vermindert so den Bedarf an Schmerzmitteln.
Ja! Sie kann von jedem Vertragsarzt auf Kassenrezept verschrieben werden und gehört als verkehrsfähiges Arzneimittel der “Besonderen Therapierichtungen” zum Leistungskatalog der Krankenkassen.
Grundsätzlich ja. Bei Privatversicherten sind für die Erstattungsfähigkeit die jeweiligen Versicherungsverträge maßgebend.
entnommen aus der Broschüre: “Eine Chance mehr bei Krebs” ↩