Anlässlich der 10.Bonner Venentage kam man beim Symposium „Thromboseprophylaxe und Therapie des internistischen Patienten“ zu dem Ergebnis, dass frühzeitige Prophylaxe mit Enoxaparin (Clexane ) in der Hochrisikodosis 40 mg sc das Thromboserisiko des internistischen Patienten senken kann.
Laut Professor Dr. med. Eberhard Rabe, Phlebologische Schwerpunktklinik und Poliklinik für Dermatologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn gehören zu den Akutrisikofaktoren, bei denen eine medikamentöse Thromboseprophylaxe angezeigt ist, unbestritten der ischämische Schlaganfall mit Parese, die akut dekompensierte COPD, Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium III und IV sowie Infektionen und akut entzündliche Erkrankungen mit Immobilisation.
Zu den Basisrisiken mit hoher Gefährdung gelten die Thrombophilie, venöse Thromboembolien in der Eigenanamnese und das floride Malignom . Weitere Basisrisiken, die das thromboembolische Gesamtrisiko erhöhen können, sind laut Rabe: Alter über 65 Jahre, Schwangerschaft, orale Kontrazeption, Thromboembolie in der Familienanamnese, Hormonersatztherapie sowie nephrotisches Syndrom, myeloproliferative Erkrankungen, Exsikkose, Polyglobulie oder Thrombozytose, Stammvarikose mit Leitveneninsuffizienz und Adipositas. „Mehrere dieser allgemeinen Basisrisiken kommen bei zahlreichen Patienten, die bettlägrig und immobil sind, zum Akutrisiko hinzu“, ergänzte Rabe.
Laut PD Dr. med. Bauersachs multipliziert sich das bereits etwa vierfach erhöhte Risiko bei Einahme oraler Kontrazeptiva beispielsweise bei gleichzeitigem Vorliegen einer APC-Resistenz auf ein insgesamt etwa 30-fach gesteigertes Thromboserisiko. In der Schwangerschaft sei die allgemeine Thromboserate etwa fünf- bis zehnfach erhöht. Bei etwa der Hälfte aller Schwangerschaftsthrombosen lasse sich eine Thrombophilie nachweisen. Eine entsprechende Abklärung bei Thrombophilie-Verdacht ist daher vor allem bei jungen Patienten, oder bei familiärer Belastung dringend notwendig.
Auch Arixtra als 1. synthetisches Antithrombotikum ist für Prophylaxe bei aktuten schweren internistischen Erkrankungen zugelassen und hat darüberhinaus in mehreren klinischen Studien eine überlegene Wirksamkeit gegenüber Enoxaparin gezeigt.