Die neuartige Impfung, die ähnlich einer Hepatitis-Impfung in drei Dosen verabreicht wird, ist insbesondere für junge Frauen empfehlenswert. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut hat kürzlich eine Empfehlung zur generellen Impfung junger Frauen zwischen 12 und 17 Jahren mit dem neuen Impfstoff ausgesprochen. Dies bedeutet, dass die Impfung für junge Frauen dieses Alterskreises bald schon gesetzliche Kassenleistung wird, und bereits von einigen Krankenkassen übernommen wird!
Damit der Impfschutz optimal wirken kann, sollte die Impfung noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr mit allen drei Impfdosen vollständig verabreicht werden. An dieser Stelle sind insbesondere Mütter und Väter gefragt , rechtzeitig zu reagieren und ihre Töchter durch eine harmlose Impfung zu schützen, denn diese haben in diesem Alter meist ganz andere Dinge im Kopf als Krebsvorsorge…
Aber auch für reifere Frauen kann die Impfung unter bestimmten Umständen sinnvoll sein, wenn sie etwa wieder sexuell aktiv werden wollen, oder nach einer langjährigen Partnerschaft neue sexuelle Kontakte knüpfen wollen, oder schlicht den sexuellen Aktivitäten ihrer Partner nicht vertrauen. Um zu erkennen, für wen die Impfung sinnvoll ist, und für welche Frau eher weniger, ist ein wenig Hintergrundwissen gefragt: Gebärmutterhalskrebs wird, anders als die meisten Krebsarten, in über 75% der auftretenden Fälle durch Viren ausgelöst. Diese sogenannten humanen Papillomviren (kurz: HPV) gehören zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Viren. Rund 70% aller sexuell aktiven Frauen und Männer kommen im Laufe ihres Lebens damit in Kontakt. Es gibt bei den humanen Papillomviren über 100 verschiedene Virustypen, wovon nur zwei für den Ausbruch von Gebärmutterhalskrebs ursächlich sind; andere der HP-Virustypen sind jedoch auch für die Übertragung von Feigwarzen (Chondylome) verantwortlich.
Die HP-Viren sollte jedoch nicht in dieselbe Schublade wie das Aids auslösende HI-Virus, oder andere Geschlechtskrankheiten auslösende Viren gesteckt werden: Zum einen wird das humane Papillomvirus durch nahezu jede Form von Geschlechtskontakt übertragen, und nicht etwa, wie HIV, fast ausschließlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Zum anderen sind die Verbreitungszahlen der HP-Viren deutlich höher, als bei „normalen” Geschlechtskrankheiten, so dass sich eher an eine „Volkskrankheit” wie Herpes denken lässt.
Der neue Impfstoff schützt nicht nur vor dem Großteil der virusbedingten Fälle von Gebärmutterhalskrebs und Scheideneingangskrebs und deren Vorstufen, sowie Genitalwarzen, er ist auch noch ungefährlich: Da der Impfstoff keine Lebendviren enthält, ist eine Impfinfektion ausgeschlossen.
Um möglichst viele Frauen und Mädchen baldmöglichst von der neuen Impfung profitieren zu lassen, ist es wichtig, dass das Wissen um die Ursachen von Gebärmutterhalskrebs und vor allem die Tatsache, dass es endlich ein Mittel dagegen gibt, größere Bekanntheit erlangen. Zu diesem Zweck wurde die Kampagne „Tell someone - Ich sag´s weiter - du auch?” gegründet, um Mütter, Töchter, Tanten, Freundinnen, Schwestern, Cousinen, Lehrer, und eben alle, die sich um das Wohlbefinden junger Frauen sorgen, zu erreichen, und für eine bessere Aufklärung zum Thema zu sorgen. Begleitend zu dieser Kampagne läuft derzeit ein Fotowettbewerb , bei welchem die Teilnehmer ein Foto zum Thema „Ich sag´s weiter” gestalten sollen. Mitmachen lohnt sich, denn es winken attraktive Preise! Einsendeschluss ist der 31.5. 2007.
Mehr Informationen zu Impfung und Fotowettbewerb: www.tellsomeone.de