Egal, ob ein wichtiger Geschäftstermin oder Überstunden unsere Anwesenheit erfordern, ob eine Familienfeier oder ein vielversprechendes Date vor der Tür stehen - ein grippaler Infekt kann uns blitzartig darniederraffen. Im Schnitt hält das Schicksal drei bis vier Erkältungen pro Jahr für jeden von uns parat, bei Kindern, deren Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet ist, können es sogar bis zu zehn sein. Und da ist es auch kein Trost, dass die Gruppe der Grippalen Infekte zu den sogenannten banalen Erkrankungen gehören. Denn wer sich immer wieder mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit plagen muss, für den bekommt der Begriff banal eine vollkommen neue Bedeutung. Doch zum Glück hält die Natur jede Menge hochwirksame Heilpflanzenstoffe für so einen Krisenfall parat.
Attacke mit 900 km/h
Die Nase läuft, die Augen tränen, der Hals tut weh, die Stirn ist heiß, die Glieder schwer und man fühlt sich unendlich schwach. Für grippale Infekte und deren blitzartige Ausbreitung sind meist Viren verantwortlich. Und die kommen mit rasantem Tempo daher: Wenn ein erkälteter -Patient einmal niest, schleudert er mit einer Geschwindigkeit von 900 Stundenkilometern Tausende von Erregern in den Raum. Ob sich ein anderer ansteckt, hängt von der Stabilität seines Immunsystems ab und davon, wie viele Viren er ab bekommen hat. Heute sind Hunderte von Virenarten bekannt, die eine Erkältung auslösen können. Manchmal hängt sich an diese Viruserkrankung noch eine Zweitinfektion mit Bakterien an, die in der Regel Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien befallen. Folge: Es kann zu einer Bronchitis, einer Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung, im Extremfall sogar zu einer Lungen- und Herzmuskelentzündung kommen.
Vorbeugen ist besser als heilen
Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage, weis der Volksmund. Wenig Trost für denjenigen, den es gerade betrifft. Tatsächlich klingen die meisten Symptome einer einfachen Erkältung auch unbehandelt nach acht bis zehn Tagen wieder ab.
Senföle versus Antibiotika
Bei einem von Viren ausgelösten grippalen Infekt ist der sinnvolle Einsatz von Medikamenten begrenzt. Symptome wie geschwollene Nasenschleimhäute können mit einem Nasenspray behandelt werden, ätherische Öle aus Eukalyptus und Menthol wirken beruhigend auf die oberen Atemwege. Fieber- und entzündungshemmende Präparate unterdrücken die Beschwerden jedoch nur vorübergehend, oftmals bricht die Infektion später sogar um so heftiger aus. Mit den Senfölen aus der Kapuzinerkresse und dem Meerrettich stehen Wirkstoffe zur Verfügung, die sogar Viren wirksam bekämpfen. Antibiotika richten sich dagegen ausschließlich gegen Bakterien. Experten empfehlen die Einnahme in der akuten Phase und ebenso eine vorbeugende Kurbehandlung mit Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (z.B. Angocin Anti-Infekt N ).. Zusätzlich tragen auch noch eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, regelmäßige Saunabesuche und viel Bewegung an der frischen Luft zu einer Stärkung der Abwehrkräfte bei – so haben Krankheitserreger keine Chance mehr.
Am hartnäckigsten hält sich der Hustenreiz. Sind die Bronchien betroffen, kann es sich auch mal länger hinziehen. Deshalb ist Vorbeugung immer noch die beste Therapie.
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse steht an vorderster Front. Reduzieren Sie Zucker und Weißmehl, greifen Sie bei Vollkorn, magerem Fisch und Fleisch sowie Joghurt dafür um so kräftiger zu.
- Ab und zu ein Gläschen Wein und Kaffee oder Tee ist in Maßen akzeptiert, Nikotin dagegen ist ein Zellgift, das dem Organismus unnötig schwächt.
- Bewegung an der frischen Luft bringt das Immunsystem auf Trab. Ob Sie spazieren gehen, joggen oder Rad fahren achten Sie auf eine gewisse Regelmäßigkeit. Dreimal die Woche eine halbe bis eine Stunde sind ausreichend, besser wären täglich 30 Minuten. Und: Keine Angst vor schlechtem Wetter, mit der richtige Kleidung nicht zu warm, nicht zu kalt, aber wetterfest, luftdurchlässig und schweißaufsaugend trotzen Sie auch dem rauhen Herbst. Ausnahme: Ist die Erkältung schon im Anmarsch, alles meiden, was Herz, Kreislauf und die Atmungsorgane belastet.
- Sauna, Wechselduschen und Kneipp-Güsse härten ab. Denn sie fördern nicht nur die Durchblutung und die Bildung von Abwehrzellen, sondern sorgen auch für einen raschen Abtransport von belastenden Schlacken und Giftstoffen.
- Waschen Sie sich tagsüber öfter mal die Hände mit warmem Wasser und Seife, vor allem, wenn sie gerade beim Einkaufen oder in der U-Bahn waren das hält Krankheitskeime in Schach.
- Gehen Sie in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Erkältungszeit auf Abstand zu anderen Menschen, schütteln Sie sichtbar Grippe-Geplagten nicht die Hand und verzichten Sie auf Wangenküßchen.
- Vermeiden Sie langfristig Schlafmangel und Stress beides schwächt den Körper und raubt ihm wichtige Abwehrstoffe.
Heilkraft aus der Speisekammer
Wen es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch mal erwischt hat, dem stehen Kartoffeln, Zwiebeln, Quark und andere Vertreter aus Kühlschrank und Speisekammer hilfreich zur Seite. Denn diese altbewährten Hausmittel helfen dem Organismus, mit dem Infekt fertig zu werden: Viele enthalten antibakterielle und antivirale Stoffe. Andere regen die Durchblutung an und erhöhen die Körpertemperatur. So helfen sie auf sanfte Weise und unterstützen die Abwehrkräfte gegen den Infekt.
- Essigwickel : Feuchte Wadenwickel leiten durch Verdunstungskälte Hitze aus dem Körper ab und schaffen so einen Temperaturausgleich. Wichtig ist, dass der ganze Körper einschließlich der Füße bei der Behandlung warm bleibt. Kaltes Wasser und Obstessig zu gleichen Teilen mischen. Geschirrtücher darin tränken, auswringen und um die Waden wickeln. Darüber kommt ein Frotteehandtuch. Wickel wechseln, bevor sie kalt werden.
- Schwitzkur mit Tee: Die klassischen Fiebersenker sind Linden- oder Holunderblütentees. Sie helfen dem Körper, über Nacht eine Infektion auszuschwitzen. Zwei Teelöffel der Blüten mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Vor dem Einschlafen trinken.
- Heiße Hühnersuppe: US-Forscher fanden heraus, dass die Inhaltsstoffe der Hühnersuppe antibakteriell wirken und Infekte der oberen Atemwege hemmen. Die heiße Suppe erhöht außerdem die Körpertemperatur und lindert Gliederschmerzen. Allerdings: Nur die hausgemachte Hühnersuppe hilft effektiv, Fertigprodukte haben nach Erkenntnis der Forscher einen weit schwächeren Effekt.
- Quarkwickel: Quark kühlt, wirkt abschwellend, lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen. 500 Gramm Quark etwa einen halben Zentimeter dick auf ein dünnes Baumwolltuch streichen. Das Tuch zu einem Schal falten, so dass zwischen Hals und Quark nur eine Lage Stoff liegt. Den Wickel auf Körpertemperatur erwärmen etwa auf der Heizung und um den Hals legen. Darüber kommt ein dickes Handtuch. Wickel so lange tragen, bis der Quark getrocknet ist.
- Kartoffelwickel: Die braunen Knollen speichern die Wärme und geben sie kontinuierlich ab. Vier bis sechs mittelgroße Kartoffeln weich kochen. Auf die Mitte eines mit Küchenkrepp belegten Geschirrtuchs geben. Für einen Brustwickel das Tuch so einschlagen, dass ein etwa 20 auf 20 Zentimeter großes Päckchen entsteht. Für einen Halswickel die Kartoffelmasse einrollen. Dann die Kartoffeln vorsichtig zerdrücken. Das Tuch auf die Brust legen oder um den Hals binden und mit einem Schal fixieren. Packung entfernen, wenn sie nicht mehr warm ist.
- Zwiebeltee : Wenn hartnäckiger Schleim in den Bronchien sitzt, kann Zwiebeltee das Abhusten erleichtern. Zwiebeln enthalten schwefelhaltige Senföle, die eine desinfizierende Wirkung haben. Eine Zwiebel in Scheiben schneiden und etwa fünf Minuten in einem halben Liter Wasser köcheln lassen. Den Sud durch ein Sieb abseihen und mit etwas Honig süßen. Bis zu vier Tassen täglich möglichst heiß trinken.
Noch ein Tipp: Werfen Sie Ihre benutzten Papiertaschentücher nicht in den Papierkorb, wo sich die Viren im ganzen Raum verteilen und auch den Rest der Familie anstecken können. Besser: In einen geschlossenen Abfallbehälter entsorgen oder in der Toilette runterspülen.
Ihr Kommentar zum Thema
Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren.