Eine Glatze könnte demnach bei Männern vor dem 35. Lebensjahr auf die so genannte Insulinresistenz hinweisen. Der Körper reagiert dann nicht mehr ausreichend auf Insulin, was als wesentliche Ursache des Typ-2-Diabetes gilt.
Die eingeschränkte Insulin-Empfindlichkeit steht zudem mit anderen Herzkreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder mit Fettstoffwechselstörungen in Zusammenhang. Wer sich ausreichend bewegt und Übergewicht vermeidet, beugt der Insulinresistenz vor. Bei Diabetikern kann sie mit so genannten Insulinsensitizern behandelt werden, die die Körperzellen wieder empfindlicher auf Insulin reagieren lassen. Besonders der Sensitizer Pioglitazon wirkt zusätzlich positiv auf den Fetthaushalt: “Schlechte” Fette wie Triglyceride werden weniger, das “gute” HDL-Cholesterin steigt dagegen an. Das schützt vor Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlagfall.
Männer, die früh unter Haarausfall leiden, sollten sich also auf Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen untersuchen lassen. Denn Kahlköpfe sind von diesen häufiger betroffen als Gleichaltrige mit normalem Haarwuchs. Je eher sie erkannt werden, um so leichter ist einem folgenschweren Verlauf entgegenzuwirken.
BU: Jung und schon weitgehend kahl? Das kann ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Diabetes bedeuten. (Foto: Publicis-Lenze)