Die Schmerzen können unerträglich werden, bei jedem Toilettengang brennt und juckt es. Anfangs lassen sich die vergrößerten Gefäßpölsterchen problemlos behandeln. Wem Salben und Zäpfchen nicht mehr helfen, der kann sich die lästigen Schwellkörper auch operativ entfernen lassen. Bei der schmerzarmen, auch ambulant durchführbaren „Stapler-Methode“ liftet der Arzt die Darmschleimhaut, drängt die Hämorrhoiden in ihre natürliche Position zurück und klammert die Wundränder . In der Regel genügt eine einzige Behandlung und es heißt für immer: „Hämorrhoiden adieu“.
Jeder kennt sie, jeder hat sie, aber keiner spricht gerne darüber. Dabei sind Hämorrhoiden etwas ganz Natürliches. Sie unterstützen den Schließmuskel und vermeiden, dass Stuhl und Gase unkontrolliert austreten. Wir bemerken die Gefäßpölsterchen erst, wenn sie sich vergrößern und schmerzen. Risikofaktoren sind erbliche Bindegewebsschwäche, falsche Ernährung, zu starkes Pressen beim Stuhlgang, Bewegungsmangel oder Übergewicht. Erste Warnzeichen: Blutablagerungen auf dem Stuhl! Es gibt vier verschiedene Stufen des Hämorrhoiden-Leidens. In den ersten beiden Stadien lassen sich die Beschwerden mit Salben und Zäpfchen meist nur kurzfristig lindern. Durch medikamentöse Verödung oder die „strangulierende“ Gummiring-Abbindung sterben die Hämorrhoiden ab. Operative Maßnahmen empfehlen Ärzte in der Regel im dritten und vierten Stadium.
Herkömmliche Hämorrhoiden-Eingriffe haben unangenehme Nachwirkungen für den Patienten: Noch Tage bis sogar Wochen nach der Operation tut das Sitzen weh. Die Stapler-Methode ist viel schonender. Der Eingriff dauert max. 20 Minuten. Ein Klammergerät entfernt kreisförmig überflüssiges Hämorrhoidalgewebe. Titanklammern verschließen die Wundränder: Es entsteht keine Wunde! Der Eingriff ist schmerzarm, die meisten Patienten können schon am nächsten Tag nach Hause gehen. „Die Stapler-Methode bietet höchsten Komfort für die Patienten und wird bei ca.15.000 Eingriffen pro Jahr eingesetzt“, so Privat-Dozent Dr. Alexander Herold vom Enddarmzentrum Mannheim. Wichtig ist, dass der Eingriff von erfahrenen Enddarmspezialisten durchgeführt wird. Internationale Studien bestätigen eine niedrige Komplikationsrate (ca. 3%) und kürzere Liegezeiten. In Deutschland bieten ca. 600 Praxen und Kliniken die Stapler-Methode an; viele Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Der Begriff “stapler” kommt aus dem Englischen und bedeutet “heften” : das OP-Gerät ähnelt einem Bürohefter oder Tacker.