Wasser mit hohem Härtegrad, d.h. mit einem hohen Mineraliengehalt wird von vielen nicht sonderlich geschätzt. Es verändert den Geschmack von Tee, sorgt für strohiges, strubbiges Haar und lagert sich überall unschön als Kalk ab. Aber für unser Herz scheint es ein wahrer Segen zu sein. Dies fanden zumindest finnische Wissenschaftler heraus und veröffentlichten ihre Erkenntnisse im “Journal of Epidemiology and Community Health. Dort heißt es, das je zusätzlichem Härtegrad des Wassers das Infarktrisiko um ca.1 Prozent sinkt.
Ausgangspunkt der Studie war die Tatsache, dass m Osten Finnlands das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße und damit für einen Herzinfarkt etwa 40 Prozent höher als im Süden und Westen liegt. Dieser Umstand kann aber nicht durch einen besonderen Lebensstil oder gar genetisch bedingte Faktoren erklärt werden. Anne Kousa vom Finnischen Geologischen Dienst in Kuoio und Kollegen vermuten aber, dass “Umweltfaktoren ebenfalls zur Entwicklung der Krankheit beitragen müssen.” Der bereits früher geäußerte Verdacht, dass auch der Mineraliengehalt des Trinkwassers eine nicht unwesentliche Rolle spielen könnte, wurde konkretisiert und man analysierte dazu Daten von 12.500 Grundwasserproben mit jenen Daten von über 19.000 Erwachsenen, die innerhalb einer Zeitspanne von zehn Jahren (1983-93) in Finnland einen Herzinfarkt bekamen. Und tatsächlich fanden die Forscher um Anne Kousa einen klaren Einfluss der Gesamthärte, einem Maß für den Gehalt des Wassers an Calcium- und Magnesiumionen, auf das Herzinfarktrisiko.
In ihrem Studienergebnis heißt es u.a. :”… Grundwasser spiegelt den Gehalt von Spurenelementen in Boden und im Muttergestein wieder, lediglich ein kleiner Teil der Bevölkerung nutzt jedoch vor Ort produzierte Nahrung, Getreide und Gemüse”. Weitere Studien, welche den Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit neben dem Nährstoffgehalt der Nahrung zeigen und auch die genaue Zusammensetzung des Trinkwassers berücksichtigen sind geplant.
Quelle: Anne Kousa, Geological Survey of Finland, Kuoio; und andere Veröffentlicht in Journal of Epidemiology and Community Health, Vol. 58, pp 136-9