40 von 100 Deutschen haben ihn immer dabei. Und dann schlägt er voll auf den Magen. Gerade wenn man sich ein leckeres Eis gönnt oder in der Grillsaison gerne auch ein würziges Steak. Die Rede ist vom Magenkeim Helicobacter pylori.
Was es mit dem auf sich hat und wie man ihn wieder loswird, dazu haben wir Dr. Peter Übel, Facharzt für Innere Medizin in Ludwigshafen befragt.
Herr Dr. Übel, der Helicobacter pylori ist als „Magenteufel” verschrien - wird er diesem Ruf gerecht?
Das kann man schon so sagen. Man dachte lange Zeit Magenprobleme kämen vor allem von Stress, Rauchen oder falscher Ernährung. Heute weiß man, dass die Hauptursache der Helicobacter ist.
Angenommen ich habe den Magenteufel schon im Magen - so wie 33 Millionen andere Deutsche. Wie merke ich das? Und welche Folgen kann das für mich haben?
Ja, das merken Sie wahrscheinlich erst dann, wenn er sich selbst bemerkbar macht. Aber dann kann auch das gesamte Programm an Magenbeschwerden auftreten: Übelkeit, Unverträglichkeit von Speisen, Völlegefühl, Blähungen. Später dann auch massive Folgeerkrankungen, die hinzukommen können, wie Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm, letztendlich bis hin zu Magenkrebs.
Und wann muss ich zum Arzt? Oder verschwindet der Keim von selbst wieder?
Ganz im Gegenteil. Helicobacter siedelt sich bis zu seiner Beseitigung dauerhaft im Magen an. Wenn die Magenbeschwerden deshalb länger als drei Wochen anhalten oder immer wieder auftreten, sollten sie auf jeden Fall Ihren Arzt aufsuchen. Freiverkäufliche Mittel aus der Apotheke helfen zwar häufig auch erst mal. Aber sie lindern eben nur die Symptome und können den Magenkeim als Ursache nicht beseitigen.
Und der Arzt kann mir den Magenteufel austreiben
Sogar relativ schnell und problemlos. Die Standardtherapie ist die so genannte französische Tripeltherapie. Sie dauert nur sieben Tage. Da bekommen Sie einen Magensäurehemmer und zwei Antibiotika, die gibt es auch direkt in einer Kombinationspackung, so dass die Einnahme relativ einfach ist. Und damit haben Sie dann eine Chance von über 90 Prozent, dass der Magenkeim hiernach beseitigt ist.
Also geht man doch am Besten zum Arzt mit den Magenbeschwerden. Vielen Dank Herr Dr. Übel für das aufschlußreiche Interview.