Anläßlich der 30ten wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes, Deutsche Hypertonie Gesellschaft, kam ganz deutlich zum Ausdruck, dass eine allgemeine Risikominimierung wie etwa eine Verringerung des Übergewichtes, eine Senkung zu hoher Blutfettwerte und das Einstellen des Rauchens die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erheblich einschränkt.
Diese Erkenntnisse sind im Prinzip nicht neu, sie müssen nur umgesetzt und beherzigt werden, was nicht immer einfach ist.
So hat der Einzelne als medizinischer Laie nicht unbedingt ständig seine Blutfettwerte gegenwärtig (Triglyceridwerte von 150mg/dl und mehr oder HDL-Cholesterin- Werte, die bei Männern unter 35mg/dl und bei Frauen unter 30mg/dl liegen, gelten als Gefährdung).
Einfacher ist dagegen, sein Körpergewicht regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reduzieren. Der Body-Mass-Index, also Körpergewicht durch Körpergröße hoch zwei, soll unter 30 liegen. Es wurde in jüngster Zeit ein direkter Zusammenhang zwischen hohem Blutdruck und hohem Body-Mass-Index – BMI – festgestellt.
Eine neue Gewichtung hat auch die Messung des Bauchumfanges erfahren. Der Bauchumfang sollte bei Männern 102 cm und bei Frauen 88 cm nicht überschreiten. Gerade der Bauchumfang wird nach neuesten Definitionen als Hauptkriterium im Zusammenhang mit Bluthochdruck herangezogen. Er ist Indikator für das sogenannte Metabolische Syndrom, das mit vielen Facetten vom Bluthochdruck bis hin zum Typ-2-Diabetes führt. Menschen mit einem Metabolischen Sybdrom haben ein bis zu sechsfach höheres Risiko für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung als andere.
Deshalb darf auch der Blick der Spezialisten und Experten nicht allein auf eine Senkung des Blutdruckes ausgerichtet sein, sondern er muss ebenso auf übergeordnete Ziele, so etwa dem Schutz der Organe, wie Herz und Nieren, der Gefäße und dem Stoffwechsel zugewandt werden. Erst die Prävention vor Komplikationen in diesen Bereichen garantiert auch eine Verrringerung der Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Vieles können die Betroffenen selbst zur Risikoverminderung beitragen etwa mit einer gesunden Lebensführung und einer vernünftigen Ernährung. Aber in den meisten Fällen von Hypertonie muss dennoch mit Medikamenten eingegriffen werden, um spätere Komplikationen zu vermeiden.
Viele der neueren Medikamente gegen Bluthochdruck berücksichtigen diese Tatsachen und verfügen neben einer blutdrucksenkenden Wirkung auch über weitere Schutzmechanismen. So wirken Arzneimittel aus der Gruppe der Sartane, zum Beispiel das Telmisartan, zusätzlich nierenschützend und haben einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte und den Stoffwechsel. Auch für die Gruppe der ACE-Hemmer sind einige dieser zusätzlichen Effekte bekannt.
Es besteht durchaus auch die Hoffnung auf weitere günstige Begleiteffekte der neuen Substanzen, wozu große Studien geplant sind, die auch Kombinationen mehrerer Wirkstoffe prüfen sollen.