Knapp 15.000 Besucher der Aktionsstandorte ließen mit dem „HerzProtect”-Gesundheitscheck ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ermitteln. Neben Blutdruck und Gesamt-Cholesterin wurden der Body-Mass-Index bestimmt und allgemeine Fragen zur Person und den Lebensgewohnheiten gestellt. Die ermittelten Werte wurden im Anschluss nach dem EU-SCORE (1) ausgewertet, der das 10-Jahres-Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Männern und Frauen berechnet (2) .
„Bei den Besuchern zwischen 45 und 64 Jahren hatten etwa zehn Prozent ein sehr hohes Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden. In diese Altersgruppe fielen insgesamt 5.700 Teilnehmer, davon waren 40 Prozent männlich und 60 Prozent weiblich”, berichtete Professor Hans-Georg Predel, Köln. „Besonders alarmierend sind die Ergebnisse für die männlichen Teilnehmer zwischen 60 und 64 Jahren: Rund 86 Prozent dieser älteren, jedoch noch nicht im Pensionsalter befindlichen Männer waren hochgradig herzinfarktgefährdet”, so Predel. „Auch die Frauen dieses Alters haben zu 15 Prozent ein hohes Risiko, in den nächsten zehn Jahren ein Ereignis zu erleiden”. Betroffen sind auch Männer zwischen 50 und 60 Jahren: Rund 40 Prozent der Aktionsbesucher dieser Altergruppe hatte ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. „Diese Zahlen bestätigen, wie wichtig die Aufklärung über Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist”, betonte Predel. Jeder solle sein persönliches Risiko kennen und über Vorsorge und Früherkennung informiert sein. Die Aktion HerzProtect habe einen wichtigen Beitrag hierzu geleistet.
Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes sind seit Jahren bekannt, dennoch existiert bislang keine effektive Strategie zu ihrer Bekämpfung, berichtete Predel. „Im Gegenteil: Sämtliche Prognosen weisen auf eine weitere Zunahme der Risikofaktoren hin.” Neben einer erblichen Veranlagung seien die Ursachen hierfür insbesondere eine ungesunde Ernährung und ein Mangel an Bewegung. Das dramatische Defizit in punkto gesunder Lebensstil wird durch eine repräsentative Erhebung zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland belegt, die 2004 von dem Institut für Kreislaufforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und EMNID erhoben wurde. „Alarmierende zwei Drittel der Deutschen bewegen sich zu wenig und ernähren sich schlecht”, fasste Predel zusammen. „Zur effektiven Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall ist eine Umstellung der Lebensweise jedoch dringend erforderlich, gegebenenfalls unterstützt durch die Einnahme blutverdünnender Medikamente, z.B. mit Acetylsalicylsäure.”
Die gute Verträglichkeit eines Medikamentes in der Langzeitbehandlung sei für Patienten besonders wichtig, weil es die Therapietreue fördere, betonte Apothekerin Brigitte Havertz, Köln. „Zahlreiche Studien belegen hier einen Vorteil von Aspirin protect. Die Verträglichkeit unter Alltagsbedingungen wurde in einer zweijährigen Beobachtungsstudie untersucht. Von den insgesamt mehr als 2.700 Patienten erhielten 40 Prozent Aspirin protect als Erstmedikation, die restlichen 60 Prozent wurden - meist wegen Magenbeschwerden - von einem Präparat mit nicht magensaftresistenter Acetylsalicylsäure auf Aspirin protect umgestellt”, so Havertz weiter. Die Patienten wurden zu Beginn der Studie sowie in dreimonatigen Abständen untersucht. Dabei wurden Symptome wie Magenbeschwerden, Sodbrennen, Völlegefühl und Übelkeit abgefragt. „Bei beiden Patientengruppen ließen die typischen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich im Verlauf der Behandlung mit Aspirin protect nach.” Besonders auffällig war die gute Verträglichkeit bei den Patienten, die zuvor nicht magensaftresistente Präparate eingenommen hatten. Nach nur drei Monaten besserten sich die typischen Beschwerden wie Sodbrennen und Magenschmerzen um 50 Prozent. „Am Ende der zweijährigen Beobachtungsstudie gaben 80 Prozent der Patienten an, dass Aspirin protect besser verträglich sei als ihre vorherigen Medikamente”, so Havertz.
(1) Conroy R.M. et al, Eur Heart J 2003; 24: 987 - 1003
(2) Beim EU-SCORE wird im Gegensatz zu anderen Tabellen das Risiko nicht nur für koronare Herzkrankheit, sondern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, d.h. auch Schlaganfälle, abgeschätzt.