Zusammenhang zwischen Blutdrucksenkern und erektiler Dysfunktion erstmals in Deutschland umfassend untersucht
Ca. neun Millionen Männer in Deutschland leiden unter Bluthochdruck. Diese Erkrankung zwingt das Herz zu mehr Arbeit und hat eine Vergrößerung des Herzmuskels zur Folge. Außerdem werden die Gefäße geschädigt. Der hohe Druck verletzt die Innenwände der Gefäße und führt auf Dauer zu Gefäßverkalkung und -verengung, in der Fachsprache Atherosklerose genannt. Die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Folgen können Herzinfarkt und Schlaganfall sein. Jedoch leiden nicht nur Herz und Hirn unter dieser Mangelversorgung, auch des Mannes “bestes Stück” nimmt durch zu hohen Blutdruck Schaden.
Lange spürt man nichts. Doch irgendwann verändert sich etwas im Körper. Was jahrelang das Natürlichste der Welt war, geht auf einmal nicht mehr: die Erektion. Häufig ist die Ursache solcher Erektionsprobleme ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie). Die Ergebnisse einer neuen Praxis-Studie geben jetzt allen Betroffenen Hoffnung: Wer den Blutdruck mit modernen Medikamenten senkt, kann wieder sexuell aktiv sein.
” Wie oft hatten Sie in den letzten vier Wochen Geschlechtsverkehr?”, mit dieser Frage konfrontierte Professor Rainer Düsing, Kardiologe am Universitätsklinikum Bonn seine Patienten. Düsing, Vorreiter auf dem Gebiet “Hypertonie und erektile Dysfunktion”, veröffentlichte jetzt eine Praxis-Studie zu diesem Thema. Er belegt damit, dass moderne Blutdrucksenker, so genannte AT-1-Blocker, sowohl den Blutdruck senken, als auch mögliche Potenzprobleme von Hochdruckpatienten verbessern.
3,5 Millionen deutsche Männer mit Bluthochdruck leiden unter einer erektilen Dysfunktion. Doch nicht nur der hohe Blutdruck schadet der “Standfestigkeit_”_, auch Medikamente, wie z.B. ß-Blocker, die den Blutdruck senken, können zusätzliche Potenzprobleme verursachen. Viele Patienten sind von diesen Nebenwirkungen so abgeschreckt, dass Sie die wichtigen Medikamente absetzen – mit fatalen Folgen.
“Unsere Hauptmotivation war es, eine große Anzahl von Patienten zu untersuchen und somit erstmals aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten”, so Professor Düsing. In der Praxis-Studie VALED (VALsartan und Erektile Dysfunktion) untersuchte Professor Düsing, inwieweit der AT-1-Rezeptorblocker Valsartan die Sexualfunktion männlicher Bluthochdruckpatienten beeinflusst. 3.502 Patienten im Alter von 40-80 Jahren wurden über sechs Monate beobachtet.
Der “International Index of Erektile Function (IIEF)” diente den Experten zur Evaluation der Ergebnisse. 15 international validierte Fragen beschäftigen sich mit sechs Kategorien: Erektion, Orgasmusfunktion, sexuelles Verlangen, Libido, Befriedigung beim Verkehr und die allgemeine sexuelle Zufriedenheit. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Mit Valsartan war eine eindeutige Verbesserung in allen Kategorien des IIEF zu verzeichnen.
Praxis-Studie weist positive Auswirkungen auf die Sexualfunktion nach
Unbehandelte Patienten gaben zu Beginn der Untersuchung an, im Mittel 4,5 mal pro Monat Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Bei Patienten, die bereits andere Blutdrucksenker einnahmen, lag die Häufigkeit von Geschlechtsverkehr sogar nur bei 3,5 mal im Mittel.
Nach sechs Monaten wurde die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs bei den Patienten mit Vortherapie mit 5,3 mal, bei dem vorher unbehandelten Kollektiv mit 5,8 mal angegeben. Beide Patientengruppen profitierten also von einer Therapie mit dem AT-1-Blocker Valsartan (Diovan 80/ 160). “Der AT-1-Blocker Valsartan senkt den Blutdruck effektiv und verbessert die Sexualität”, resümiert Professor Düsing.