Aktuelle Daten aus der Dublin-Fallkontrollstudie, die anlässlich der _74. Tagung der Europäischen Atherosklerose-Gesellschaft_vorgestellt wurden, zeigen, dass hohe Spiegel der Aminosäure Homocystein (über 12 Mikromol pro Liter) mit einer Verdoppelung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergingen. Ein besonders düsteres Bild ergab sich für Raucher mit einem erhöhten Homocysteinspiegel. Die nun vorliegenden Daten deuten auf eine erhebliche Wechselwirkung zwischen Homocystein und Rauchen hin. Das Risiko von Rauchern mit einem erhöhten Homocysteinspiegel war über 10 mal so hoch wie das von Nichtrauchern mit einem niedrigen Homocysteinspiegel. Zudem erhöhte Homocystein bei gleichzeitigen Vorliegen eines erhöhten Cholesterinspiegels das Risiko erheblich”, erklärte Professor Graham aus Irland.
Die aktuellen Daten haben ergeben, dass eine Senkung des Homocysteins um 25 % das Risiko einer koronaren Herzkrankheit schätzungsweise um 11 % und das eines Schlaganfalls um 19 % senkt. Nach Auffassung von Professor Graham lässt sich der Homocysteinspiegel durch den Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Folsäure und den Vitaminen B6 und B12 sind, leicht und effektiv im gesunden Bereich halten. “Eine Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und einer guten Folatversorgung ist für alle sinnvoll”. Neben einer abwechslungsreichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse gibt es heute Lebensmittel, z. B. einige Diätmargarinen, die mit den Vitaminen Folsäure, B6 und B12 angereichert sind.
In seiner Klinik setzt Professor Graham derzeit Folsäure-Supplemente bei Hochrisiko-Patienten und Patienten mit einer aggressiven kardiovaskulären Erkrankung bei erhöhtem Homocysteinspiegel ein.
“Immer mehr internationale und nationale wissenschaftliche Organisationen wie die Internationale Arteriosklerose-Gesellschaft oder die Amerikanische Herzgesellschaft nehmen Empfehlungen zur Zufuhr von Folsäure und Vitamin B6 und B12 in ihre Richtlinien zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf”, informierte er.