Pneumokokken fordern jedes Jahr rund 12.000 Menschenleben in Deutschland. Die Bakterien sind häufigste Ursache für nicht im Krankenhaus erworbene Lungenentzündungen, oft verbunden mit der Komplikation einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung. Opfer sind vor allem ältere und chronisch kranke Menschen, denn “Diabetiker sind wie alle Personen mit chronischen Krankheiten generell stärker durch Viren und Bakterien gefährdet. Sie sind anfälliger, erkranken häufiger und schwerer und weisen eine höhere Sterblichkeit auf.” Die Impfung sei die einzige Möglichkeit, Menschen mit einem hohen Risiko vor einer schweren Pneumokokken-Erkrankung zu schützen. “Es liegt deshalb in der Verantwortung aller Ärzte, die Diabetiker betreuen, die Impfung konsequent durchzuführen”, betont der Internist.
Die Pneumokokken-Impfung wird für Diabetiker öffentlich empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt. Der Impfstoff ist seit vielen Jahren bewährt und gut verträglich. Nach einmaliger Impfung hält der Impfschutz sechs Jahre lang an. Die Pneumovax-Impfung kann gleichzeitig mit anderen Schutzimpfungen erfolgen, wie zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie oder Virus-Grippe.
In den USA gibt es bereits ein umfassendes Pneumokokken-Impfprogramm für Diabetiker. Die Amerikanische Diabetes Gesellschaft (ADA) betont, dass alle Diabetiker von einer Impfung profitieren. Insbesondere die Zahl schwerer Erkrankungen und Todesfälle könne durch konsequente Impfung erheblich gesenkt werden.