Die Endovenöse Lasertherapie minimiert die Belastungen für Patienten. Die betroffene Vene wird unter örtlicher Betäubung wie bei einer Blutabnahme punktiert. Danach platziert der Arzt im Inneren des Blutgefäßes eine Laserfaser, die ein besonderes Laserlicht freisetzt. Durch die dabei entstehende Hitze schrumpft die erweiterte Vene und wird förmlich verschweißt. Schnitte, wie bei der herkömmlichen Operationsmethode, bei welcher die Krampfadern herausgezogen werden, sind meist nicht notwendig.
„Es handelt es sich um ein ambulantes Verfahren, bei dem in Lokalanästhesie ohne Hautschnitt und Naht mit einem Laser die Vene von innen verschlossen wird“, erklärt
Dr. med. Jens Tesmann, Stuttgarter Hautarzt und Phlebologe. Das Verfahren bringe erheblich weniger Nebenwirkungen mit sich, sehr gute kosmetische Ergebnisse und gerade mal ein bis maximal zwei Tage Ausfallzeit am Arbeitsplatz. „Langzeitdaten für die Endovenöse Lasertherapie liegen bisher zwar nur für einen Zeitraum von fünf Jahren vor, die Zahlen sind jedoch vielversprechend.“ Es bilden sich anders als beim herkömmlichen Verfahren, bisher lediglich in rund fünf Prozent der Fälle erneut Krampfadern.
Bei der bisher gängigen Methode, der Stripping-Operation von Krampfadern, wie sie in den allermeisten Kliniken nach wie vor das Standardverfahren ist, sieht das anders aus: Sie findet meist stationär im Krankenhaus und unter Vollnarkose statt. Als Nachteil dieses Verfahrens gelten mögliche Komplikationen wie flächenhafte Blutergüsse, Wundinfektionen, postoperative Lymphödeme, Nervenschädigungen sowie die lange Arbeitsunfähigkeit von sieben bis 21 Tagen. Hinzu kommt das Narkoserisiko. Für manchen Patienten mit Vorerkrankungen ist eine Vollnarkose riskant. Problematisch ist ebenso die hohe Rezidivrate, also die Anzahl der wieder auftretenden Krampfadern nach einer Operation. Im Zeitraum von zehn Jahren liegt diese laut Literaturangaben zwischen 30 bis 60 Prozent.
Solche Zwischenergebnisse sprechen für die Behandlung mit Laser und machen Mut für die Zukunft. Denn Krampfadern sind mehr als ein kosmetischer Makel. Betroffene haben Schmerzen, Schwellungen und Schweregefühl der Beine, Haut- und Venenentzündungen, chronische Wunden und sind mit der Gefahr einer Venenthrombose konfrontiert. All dies hat nicht nur medizinische Folgen, sondern führt zusätzlich zu ökonomischen Problemen. Das Gesundheitswesen wird jedes Jahr durch Krampfadererkrankungen und seine Folgen mit mehreren Milliarden Euro belastet. Dazu kommen Folgekosten etwa durch temporäre Arbeitsunfähigkeit der Patienten oder eine Frühberentung wegen der Krankheitsfolgen.
Krampfadern sind eine Volkskrankheit, die durch die moderne, meist sitzende und bewegungsarme, Lebensweise – oft gekoppelt mit einer ungesunden Ernährung – immer weiter zunimmt. Die Krankheit ist keine Bagatelle: 30.000 Betroffene pro Jahr erleiden mitunter tödlich endende Lungenembolien. Jährlich ist daher für über 200.000 Venenpatienten eine operative Behandlung ihrer Krampfadern notwendig.
In Deutschland wird die Endovenöse Lasertherapie seit 2004 durchgeführt und von den privaten Krankenkassen übernommen. „Die Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen steht noch aus, obwohl das Verfahren selbst nicht teurer ist als die Stripping-Operation“, sagt Jens Tesmann. Er hofft, dass eine derzeit laufende vergleichende Studie auch die gesetzlichen Kassen überzeugt. Bis es jedoch so weit ist, müssen Patienten, die nicht privat versichert sind und nach dem neuen Verfahren behandelt werden wollen, die Kosten von 1250 bis 1500 Euro selbst tragen. Vielen Patienten sind die vermeintlichen Mehrkosten egal, wenn sie die Vorteile dagegen rechnen. „Unsere Patienten sind bisher alle mit dem Ergebnis zufrieden“, sagt der Venenspezialist Tesmann, der seine Patienten im Rahmen einer Studie und somit auf dem neusten wissenschaftlichen Niveau behandelt.
Weiter Informationen zur Endoluminale Lasertherapie unter www.hautarzt-stuttgart.de