Die Durchtrennung der erkrankten Venenmündung (Krosse) der Vena saphena magna ins tiefe Venensystem (Vena femoralis) ist häufiger Bestandteil einer operativen Versorgung der Stammvenen-Insuffizienz . Wird dabei zusätzlich die Vena saphena magna gestrippt , reduziert dies das Risiko für eine Wiederholungsoperation elf Jahre nach dem Ersteingriff um 60%. Einen Einfluss auf die Rate der wieder sichtbar werdenden Krampfadern hat ein zusätzliches Venenstripping jedoch nicht.
Dies ist das Ergebnis einer Langzeitstudie aus England, die im Journal of Vascular Surgery (2004; 40: 634-639) veröffentlich worden ist.
Von 100 Patienten (133 Beine), die aufgrund einer unkomplizierten Varikose der Vena saphena magna bei gleichzeitiger Erkrankung der Krosse operiert worden waren, untersuchten Rebecca J. Winterborn und ihre Kollegen von der Abteilung für Gefäßchirurgie des Gloucestershire Royal Hospitals in England elf Jahre später bei 51 Patienten (74 Beine) den Langzeiterfolg des Eingriffes.
Wie die Gefäßchirurgen berichten, mussten insgesamt 27 Beine aufgrund eines Varizen-Rezidives erneut operiert werden. Dabei waren hauptsächlich diejenigen Patienten betroffen, bei denen im Rahmen der Erstoperation lediglich eine Krossektomie durchgeführt worden war: 20 der 69 Beine, die vor elf Jahren mit dieser Methode behandelt worden waren, mussten erneut operiert werden. Von den 64 Beinen, bei denen zusätzlich ein Venenstripping bis zum Knie durchgeführt worden war, wurden innerhalb des Untersuchungs-zeitraumes lediglich 7 Beine erneut operiert. Das Risiko der Patienten mit einem zusätzlichen Venenstripping war für eine Wiederholungsoperation demnach um 60% niedriger gegenüber einer alleinigen Krossektomie.
„Bei einer Operation der Stammveneninsuffizienz sollte das Strippen der Vena saphena magna routinemäßig dazugehören“, schließen die Autoren der Studie aus den Ergebnissen. Dadurch könnten vielen Patienten Wiederholungsoperationen aufgrund von Rezidiven erspart werden.