Es ist kein Zeichen von Unsauberkeit oder schlechter Hygiene, wenn das Kind von Kopfläusen befallen wird. Trotzdem schämen sich viele Eltern noch immer, wenn ihr Kind Läuse hat. Sie verschweigen den Befall und bekämpfen das Übel am Kopf der Kinder falsch oder zumindest nicht richtig.
Denn „Kopfläuse sind nicht wählerisch”. Zum Blutsaugen gehen sie ebenso gern auf einen frisch gewaschenen Kopf wie auf einen, der schon ein paar Tage kein Wasser mehr gesehen hat. Alle Hautärzte wünschen sich, dass Kinder mit Läusen und ihre Eltern nicht länger als unsauber gelten, da der Befall damit wirklich nichts zu tun hat. Eine schnell und vor allem gründliche Behandlung ist sehr wichtig. Denn an den Kratzstellen am Kopf können durch Bakterien schlimme Infektionen entstehen.
Kopfläuse sind der häufigste Parasitenbefall im Kindesalter. Mindestens jedes dritte Kind ist mindestens einmal davon betroffen. Viele erwischt es öfter, manche Kinder Jahr für Jahr - meist gegen Ende des Sommers. Woher die fiesen Insekten kommen, weiß keiner, sie sind weltweit einfach da und wechseln den Wirt, wenn die Kinder ihre Köpfe zusammenstecken. Denn sie können nicht fliegen oder springen - sie krabbeln von Kopf zu Kopf, siedeln sich am liebsten in warmen Gegenden wie hinter den Ohren, im Nacken und an den Schläfen an. Dort nehmen sie dann alle zwei bis drei Stunden eine Blutmahlzeit. Erwachsene weibliche Läuse legen täglich bis zu zehn Eier (Nissen) aus denen sich nach sieben bis acht Tagen Larven entwickeln, die wiederum nach ca. 12 Tagen zu erwachsenen Läusen werden…. Daraus lässt sich ermessen, wie schnell und wie dramatisch sich die Blutsäuger vermehren, wenn man ihnen nicht rasch Einhalt gebietet. Ohne frisches Blut überleben Läuse maximal ein bis zwei Tage.
Traditionell werden Kopfläuse mit Mitteln bekämpft, die Neurotoxine enthalten, mit Insektiziden also. Diese Mittel haben zwei Nachteile:
Es können Nebenwirkungen auftreten wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder allergische Reaktionen.
Durch die häufige Verwendung solcher Mittel sind vermutlich Läusestämme entstanden, die resistent, also unempfindlich dagegen geworden sind. Es gibt Untersuchungen aus Dänemark, nach denen „ca. 70 Prozent der Kopfläuse gegen dort verwendete chemische Insektizide resistent sind. Solche Resistenzen werden weltweit beobachtet, wie das Robert Koch Institut feststellt.
Schnelle Hilfe kommt u.a. auch aus der Wirkstoffecke der Dimeticonen. Das sind Silikonöle, die auch in Medikamenten gegen Blähungen enthalten sind. Also völlig ungiftig. Als Kopflausmittel kriechen diese Öle in die Atemöffnungen von Läusen, Larven und Nissen und machen ihnen so ganz rasch den Garaus. Vergleichs-Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Mittel sogar besser wirken als die herkömmlichen Insektizide. Obwohl in aller Regel bereits nach einer einzigen Behandlung alle Parasiten weg sind, wird zur Sicherheit noch eine zweite nach ca. 6 Tagen empfohlen. Das Mittel ist sogar schon für Kinder ab 2 Jahren geeignet.
Wer im Fall der Fälle nicht erst die nächste Apotheke aufsuchen möchte, der sollte immer eine Notfallpackung eines Anti-Läusepräparates im Haus haben. Einen schnellen Überblick über sämtliche gängige Mittel bietet u.a. Preisvergleichsportale.