Zwischen drei und fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung mit Symptomen wie Husten, vermehrter Schleimbildung und Atemnot. Um die Beschwerden zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, atmen die Betroffenen Medikamente als Sprühnebel über einen Inhalator ein. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Anwendung oft nicht klappt: nur 30 Prozent der Patienten benutzen ihre Inhalatoren richtig. „Anwendungsfehler führen dazu, dass Patienten eine zu geringe Dosis einnehmen und die Krankheitssymptome sich verschlimmern können“, erklärt Professor Dr. med. Claus Vogelmeier, Vorsitzender der DLS und Direktor der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg am Standort Marburg. Um Fehler beim Einsatz des Gerätes zu vermeiden, empfiehlt der Experte den Betroffenen, eine Schulung zu besuchen, in der sie den richtigen Umgang mit dem Gerät lernen.
Die Zahl der Inhalatoren-Modelle und inhalierbaren Medikamente ist in den letzten Jahren stark angestiegen, so Vogelmeier. „Viele Ärzte sind inzwischen durch die große Zahl verfügbarer Systeme verwirrt“, erklärt der Experte. Durch Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen, ist zudem das Risiko groß, dass Patienten in der Apotheke nicht das Produkt bekommen, das ihr Arzt ihnen verschrieben hat. „Stattdessen erhalten sie oft ein kostengünstigeres Präparat, auf das sie unter Umständen aber nicht geschult sind“, erklärt Vogelmeier im Vorfeld des DGP-Kongresses.
Um Patienten mit COPD und anderen Lungenerkrankungen eine erfolgreiche Behandlung zu sichern, fordern DLS und DGP eine einheitliche, farbige Kennzeichnung von Inhalatoren, die gleiche Medikamentengruppen enthalten. Apotheken sollten ausschließlich jene Inhalatoren und Medikamente ausgeben, die der Arzt verordnet hat.