Bereits im Jahr 2000 hatte die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft ihre damals 3 Jahre alten Therapieempfehlungen aktualisiert und die Triptane als Mittel der ersten Wahl aufgenommen, nachdem zahlreiche valide klinische Studien ihre Wirksamkeit eindrucksvoll bestätigt hatten. Die Überlegenheit von Rizatriptan basiert auf seinem besonders raschen Wirkeintritt. Es führte in klinischen Studien innerhalb von zwei Stunden bei mehr als 70 Prozent der Patienten zur deutlichen Besserung der Kopfschmerzen und bei 42 Prozent der Patienten zur Schmerzfreiheit.
5-HT-Rezeptoragonisten sind speziell für die Behandlung der Migräne entwickelt und z. B. beim Spannungskopfschmerz unwirksam. Bei einer akuten Migräneattacke dagegen beeinflussen die Triptane aufgrund ihrer hohen Affinität zu den in den Hirnhautgefäßen bzw. auf den Trigeminusfasern liegenden 5-HT- und 5-HT-Rezeptoren die der Migräne zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen.
Darüber hinaus bekämpfen Triptane auch die vegetativen Begleiterscheinungen der Migräne wie Übelkeit und Erbrechen und müssen nicht zu Beginn eines Migräneanfalls eingenommen werden um zu wirken.
Die beste Wirksamkeit bei niedrigen Nebenwirkungsraten wurde in Dosisfindungsstudien für 5 mg und 10 mg Rizatriptan ermittelt. In einer Studie linderten 10 mg Rizatriptan bereits 30 Minuten nach der Einnahme die Schmerzen. Nach 2 Stunden waren sie unter 5 mg bei 62 Prozent und unter 10 mg bei 71 Prozent der Patienten deutlich zurückgegangen. Die Plazeborate betrug 35 Prozent. Die Recurrancerate von Kopfschmerzen lag in den Studien zwischen 30 Prozent und 35 Prozent. Das Wiederauftreten der Kopfschmerzen ist allerdings mit einer zweiten Rizatriptan-Dosis erfolgreich behandelbar.
Da die Migräne chronisch verläuft und intermittierend im Mittel drei Attacken pro Monat auftreten, muss ein Migräne-Therapeutikum auch in der Langzeit-Behandlung sicher und wirksam sein. Das langfristige Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofil von Rizatriptan wurde deshalb in einer multizentrischen, randomisierten Langzeitstudie bei 1.831 Patienten bei über 46.000 Schmerzepisoden im Vergleich zu einer Standardmedikation - in über 80 Prozent der Fälle Sumatriptan - geprüft. Rizatriptan erwies sich dabei in der 5 mg- und 10 mg-Dosis als hochwirksam. Dabei war die 10 mg-Dosis der 5 mg-Dosis und der Standardmedikation durchweg überlegen: Sie linderte 90 Prozent der behandelten Attacken und führte innerhalb von 2 Stunden in der Hälfte der Fälle zu Schmerzfreiheit. Dabei sprachen die Patienten unabhängig von der Anzahl der behandelten Attacken unverändert auf Rizatriptan an. Anzeichen einer Toleranzentwicklung traten nicht auf . Rizatriptan zeigte ein sehr gutes Verträglichkeitsprofil. Patientenbefragung bestätigt Ergebnisse klinischer Studien
Bei einer Befragung benoteten die teilnehmenden 21.607 Migränepatienten Rizatriptan im Hinblick auf seinen schnellen Wirkeintritt, die Schmerzfreiheit nach 2 Stunden, die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit und die einfache Einnahmemöglichkeit häufiger mit “sehr gut”, als die Vergleichspräparate Zolmitriptan, Sumatriptan und Naratriptan.