Anlässlich eines internationalen Ärzte-Symposiums in Heidelberg im März 2003 stellt Sulzer Medica eine Weltneuheit zur Behandlung von Meniskusverletzungen vor: das “Collagen Meniskus Implantat”, CMI. Nach erfolgreichem Abschluss der mehrjährigen, multizentrischen klinischen Studie erfolgt nun in Europa die Markteinführung eines biologischen Meniskusersatzes. Das aus hochgereinigtem tierischem Kollagen hergestellte Implantat dient als bioresorbierbares Matrixmaterial. In diese Struktur wachsen körpereigene Knorpelzellen ein - das natürliche Meniskusgewebe wird wieder hergestellt! CMI ist die einzige Alternativbehandlung zur Meniskusentfernung. Im Januar 2000 erhielt das CMI die CE-Zulassung.
Die Bedeutung des Meniskus für die Funktion des Kniegelenks ist heute unbestritten. Die Menisken erhöhen die Kongruenz der artikulierenden Gelenkflächen von Femur (Oberschenkel-) und Tibia (Schienbeinknochen) und übertragen große Kräfte von einer Gelenkfläche auf die andere. Sie sorgen dabei für eine gleichmässige Verteilung des Gelenkdruckes auf die Knorpeloberflächen. Ferner stabilisieren sie das Gelenk, federn dank ihrer Materialeigenschaften Stöße ab und tragen zur Schmierung des Gelenks bei.
Verletzungen (Risse) des Meniskus entstehen oft durch heftige Gewalteinwirkung beim Sport, aber auch im täglichen Leben auf das flektierte oder rotierte Knie. Bei der Mehrzahl der Meniskusläsionen kann der Riss nicht genäht werden, und der Meniskus muss teilweise oder vollständig entfernt werden. Häufiger noch sind vorzeitige Verschleißerscheinungen am Meniskus mit Rissbildungen, wodurch ebenfalls ein Teil des Meniskus entfernt werden muss. Nach diesem Eingriff sind die Patienten zwar relativ rasch schmerzfrei und erlangen die Kniefunktion wieder zurück, langfristig entsteht aber oft eine schmerzhafte, irreversible Arthrose.
Sulzer Medica bringt nun als Weltneuheit ein biologisches Meniskus-Implantat auf den Markt. Dieses “Collagen Meniskus Implantat”, CMI wird aus hochgereinigtem tierischem Collagen hergestellt und arthroskopisch anstelle des zerstörten Meniskusgewebes eingenäht.
Die poröse Matrix des Implantates dient als Gerüst zum Einwachsen von Zellen, und ermöglicht somit die Bildung von neuem Meniskusgewebe. Ein wesentlicher Vorteil des CMI besteht darin, dass das Kollagen in ca. einem halben Jahr vollständig resorbiert und durch körpereigenes Gewebe ersetzt wird. Der Patient kann das Bein nach etwa 8 Wochen wieder voll belasten.
Weltweit wurden 200 dieser künstlichen Menisken implantiert. Das CMI wurde beim ersten Patienten vor sieben Jahren eingesetzt und hat sich klinisch sehr gut bewährt. Immunologische Reaktionen wie Entzündungen oder Abstoßungsreaktionen sind nicht bekannt. Aufgrund der multizentrischen klinischen Studie in Europa, hat die europäische Zulassungsbehörde dem CMI die Zulassung erteilt (CE-Zeichen) und es als sicher und wirksam für den Patienten bezeichnet. Die klinischen Studien in Europa sind nun abgeschlossen. Weiterführende Studien laufen derzeit noch in USA .
Das CMI wird nun schrittweise in spezialisierten orthopädischen und unfallchirurgischen Kliniken in Europa eingeführt. Anlässlich eines internationalen Symposiums Ende März in Heidelberg werden die klinischen Studienergebnisse präsentiert. Einer der wissenschaftlichen Chairman der Veranstaltung ist Dr. med. J. Richard Steadman, Chefarzt an der Steadman Hawkins Klinik in Vail (Colorado).
Dr. Steadman hat in den achtziger Jahren in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Firma ReGen Biologics Inc., das CMI konzipiert und entwickelt. Sulzer Medica besitzt eine Minderheitsbeteiligung an ReGen und hat die exklusiven Vertriebsrechte für das CMI ausserhalb der USA.
In den folgenden Kliniken können Patienten bereits heute mit dem Collagen Meniskus Implantat versorgt werden: