Deutsche und niederländische Dermatologen setzen auf einen körpereigenen Botenstoff, das Interleukin-4 (IL-4). Zwanzig Patienten mit mäßiger bis schwerer Schuppenflechte wurde dreimal täglich über mehrere Wochen eine IL-4-Injektion unter die Haut gespritzt. Verglichen wurde die Wirksamkeit des Botenstoffs mit der als gut wirksam bekannten Phototherapie, die bei acht weiteren Patienten angewendet wurde. Nach den Ergebnissen dieser ersten Studie ist die neue Immuntherapie der gängigen Phototherapie mindestens ebenbürtig, die Schuppenflechte ging bei allen Probanden nach sechs Wochen zurück. Vorteil der Interleukin-4-Therapie: Es wurden keinerlei Nebenwirkungen beobachtet, wie sie etwa die UV-Bestrahlung hervorrufen kann.
Neue Studienergebnisse gibt es auch zur Behandlung der Psoriasis-Arthritis – einer Schuppenflechte, die mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung einhergeht – mit Infliximab. Der Wirkstoff Infliximab ist ein Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor alpha. Im Rahmen der Studie wurden 102 Probanden mit langjähriger aktiver Psoriasis-Arthritis in einem Zeitraum von 16 Wochen viermal mit dem Antikörper behandelt. Bei 69 Prozent der therapierten Patienten ging die Psoriasis-Arthritis um mindestens 20 Prozent zurück. In der mit Placebo behandelten Kontrollgruppe ging die Gelenkerkrankung nur bei acht Prozent der Probanden in dieser Größenordnung zurück. Umfang und Schwere der Hautsymptome (PASI-Score) verbesserten sich mit Infliximab um 81 Prozent. In der Kontrollgruppe dagegen verschlechterte sich der PASI-Score im Mittel um 36 Prozent. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden die Versuchsteilnehmer auch nach ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit (Health Assessment Questionnaire – HAQ) befragt. Auch beim HAQ-Score fanden die Wissenschaftler statistisch signifikante Differenzen zugunsten des Antikörpers. Alle Probanden durften bei Bedarf Basismedikamente, nicht-steroidale Antirheumatika oder Kortikosteroide in fixer Dosierung einnehmen.