35-37% der Frauen leiden darunter, überwiegend an der sogen Belastungsinkontinenz. Ursache der Belastungsinkontinenz ist eine Schwäche des äußeren Harnröhrenschließmuskels, der einen Druckanstieg im Bauchraum,wie er beim Husten, Niesen oder Lachen auftritt, nicht mehr ausgleichen kann. Es kommt zum unwillkürlichen Harnverlust. Das Risiko zu erkranken steigt durch Schwangerschaften und Entbindungen, aber auch durchhormonelle Umstellung in der Menopause. Übergewicht und Rauchen sind weitere Risikofaktoren.
Eine Therapie war bisher kaum möglich, da es kein spezifisches Medikament gab. Seit August 2004 hat sich das nun geändert. Yentreve (Duloxetin, Boehringer Ingelheim und Lilly) wurde für Frauen mit mittelschwerer bis schwerer Harninkontinenzzugelassen.
Neuroanatomischen Untersuchungen zufolge ist die Belastungsinkontinenz nicht nur auf eine rein mechanische Schwäche des Harnröhrenschließmuskels zurückzuführen, sondern es scheint, dass auch Störungen bei der Interaktion zwischen dem Nervensystem mit seinen Botenstoffen Serotonin und Noradrenalin und dem unteren Harntrakt vorliegen. Und genau hier liegt der therapeutische Ansatz von Yentreve.
Yentreve greift modulierend in die Steuerung der Blasenentleerung ein und verbessert nachhaltig die Funktion des Harnröhrenschließmuskels. In randomisierten doppelblinden Zulassungsstudien mit über 1900 Frauen wurde die Häufigkeit von Inkontinenzepisoden signifikantum 52% gesenkt. Die Lebensqualität, gemessen auf der I-Qol-Skala (Incontinence Quality of Life Questionnaire) verbesserte sich ebenfalls signifikant um 9.2 Punkte. Die Wirkung setzte schnell ein. So kam es nach 5 Tagen bei 75% und nach 15 Tagen bei allen Patientinnen zu einer Senkung der Inkontinenzperiodenum die Hälfte.
Bedenkt man, dass in Deutschland 27% der Frauen zwischen 25 und 29 Jahren schon unter unwillkürlichem Harnabgang leiden, ist dieses neue Therapieprinzip sicherlich geeignet vielen Patientinnen zu helfen, ein Stück ihrer früheren Freiheit zurückzugewinnen, so Dr. Rainer Lange, Facharzt für Frauenheilkunde und spezielle operative Gynäkologie, Alzey.
Allen Patientinnen, bei denen eine Beckenbodengymnastik nicht ausreicht und die noch keine Operation in Betracht ziehen, kann der Arzt einespezielle Behandlungsmöglichkeitmit guter Aussicht auf Erfolg anbieten und die angespannteSituation zwischen Arzt und Patientin im sensiblen Bereich der Belastungsinkontinenzkonstruktiv verbessern.
Patienteninfos unter: www.Kompetenz-in-Kontinenz.de