In den vorgestellten Leitlinien wird der Leukotrienantagonist Montelukast, der sich in der Dauertherapie von Kindern breit etabliert hat, bereits in Stufe zwei als Alternative zum Goldstandard der inhalativen Steroide positioniert. Als wissenschaftliche Basis konnten die Ergebnisse der MOSAIC (Montelukast Study of Asthma in Children)-Studie eine Vergleichbarkeit zeigen.
In dieser Studie erhielten fast 1000 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, die unter leichtem persistierenden Asthma litten, randomisiert und doppelblind entweder zwei Mal 100 g Fluticason inhalativ oder 5 mg Montelukast oral. Beide Therapien erhöhten die Zahl asthmafreier Tage in vergleichbarem Ausmaß von im Mittel 61% auf 84% (Montelukast) bzw. 87% (Fluticason). Als „asthmafrei“ waren Tage definiert, an denen keine Notfallmedikation erforderlich war oder ärztliche Hilfe wegen einer Verschlechterung der Symptomatik benötigt wurde. Die Therapie mit Montelukast beeinflusste auch das Wachstum der Kinder weniger als die mit Fluticason.
Beim mittelgradig persistierenden Asthma (Stufe 3) wird Montelukast in den Leitlinien neben langwirksamen inhalativen Beta-2-Sympathikomimetika als Kombinationspartner für inhalative Steroide aufgeführt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass es bei Kindern im Vorschulalter kaum Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten für langwirksame Beta-2-Mimetika gibt und diese deshalb nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden sollten. Montelukast sollte bei Kindern von ein bis sechs Jahren den Beta-2-Mimetika vorgezogen werden, wie in der Leitlinie ausdrücklich angemerkt wird.
Bei schwergradig persistierendem Asthma (Stufe 4) wird Montelukast als mögliche Ergänzung von inhalativen Steroiden plus langwirksamen Beta-2-Mimetika genannt1. Weiterhin wird in der Leitlinie Montelukast zur Prophylaxe des Anstrengungsasthmas und bei Asthma, bei dem ausgeprägter Husten im Vordergrund der Symptomatik steht („coughvariant-asthma“), empfohlen.
Für die Stufe 4 ist Montelukast in Deutschland nicht zugelassen. ↩