Ursächlich für Muskel-Skelett-Erkrankungen sind sitzende Tätigkeiten , zu einseitige und damit für Verspannung sorgende Körperhaltungen, Fehlbeanspruchungen im Rahmen stark körperbetonter Arbeiten sowie Bewegungsmangel und Übergewicht. Aber auch durch Stress bedingte Verspannungen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Rückengesundheit. Doch bereits am Arbeitsplatz lassen sich Funktionsstörungen im Skelett-Muskel-Bereich durch bewusstes Verhalten gezielt angehen. Gerade weil die Betroffenen aber reagieren, statt vorsorglich zu agieren, avancieren Muskel-Skelett-Erkrankungen zu einem Massenphänomen mit häufig chronischem Verlauf.
Innerbetriebliche Gesundheitsprogramme , die verhaltens- und verhältnisorientiere Präventions-Komponenten effektiv miteinander verknüpfen, können hier Abhilfe schaffen. Wichtig ist vor allem eine gezielte Aufklärungsarbeit, damit der einzelne Mitarbeiter sein Bewusstsein dafür schärft, wie er mit seinem Verhalten einen Beitrag zur eigenen Gesundheit leistet.
Gerade einfache Übungen für den Rücken haben einen positiven Effekt.
1. Mobilisation
Im Stand: Kreisende Armbewegungen von vorn über den Kopf nach hinten beugen Muskelverkürzungen vor und lösen Verspannungen. Mit einer Seite beginnen, anschließend den anderen Arm weit kreisen lassen. Darauf achten, dass die Knie nicht ganz durchgedrückt sind. Die Beine sind dabei hüftbreit positioniert (= „aktiver Stand“).
2. Entlastung
Aus der Sitzposition beide Arme zum Boden hängen lassen und in dieser Haltung den Rücken bewusst zum Katzenbuckel formen. Der Kopf hängt locker in Richtung Boden, der Nacken ist lang, das Kinn zeigt auf die Brust.
3. Dehnung
Im Stand: Mit der rechten Hand den linken Oberarm greifen und mit ausgestrecktem Arm die Schulter so weit wie möglich in Richtung Körpermitte ziehen. Einige Sekunden halten, dann die Seite wechseln und die Übung wiederholen. Die Beine sind hüftbreit aufgestellt, die Knie dabei nicht vollständig durchgedrückt (= „aktiver Stand“).
4. Abwechslung
Nicht nur im Büroalltag ist lang andauerndes Arbeiten in gleicher Haltung an der Tagesordnung. Auch einseitige Haltungsbelastungen können Rückenschäden und Schmerzen verursachen. Lasten sollten daher stets gleichmäßig verteilt werden. Kurze Gehphasen oder Treppensteigen durchbrechen einseitige Positionen und beugen Verspannungen wirksam vor.
5. Stabilisation
Im aufrechten Sitz: Die linke Hand greift seitlich über den Kopf und drückt gegen die rechte Kopfseite, die Nackenmuskeln sind dabei angespannt. Anschließend dieselbe Bewegung mit der rechten Hand wiederholen. Wichtig: Gleichzeitig den Kopf nach oben hinausschieben. Diese Übung hilft, die Halswirbelsäule zu stabilisieren.
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