Erst muss man niesen, dann läuft die Nase kräftig ,und schließlich ist sie verstopft und rot entzündet. Einer der über 200 verschiedenen Typen von Schnupfenviren hat wieder zugeschlagen. Nasensprays- oder tropfen helfen, wieder frei durchatmen zu können. Doch hatten sie bisher einen großen Nachteil: Werden sie zu lange und zu oft verwendet, kann dies die empfindliche Nasenschleimhaut schädigen. Abhilfe verspricht nun ein international patentiertes Nasenspray, das an der Universität Hamburg getestet wurde.
Jeden Tag strömen etwa 10.000 Liter Luft durch unsere Nase. Und die ist keineswegs nur zum Riechen da. Zusammen mit zahllosen Flimmerhärchen sorgt die Nasenschleimhaut dafür, dass die Atemluft nicht nur angewärmt, sondern auch von Staubteilchen gereinigt wird. Außerdem filtert die Schleimhaut auch Krankheitserreger heraus und befördert sie umgehend in den Magen, wo sie unschädlich gemacht werden.
Über 50% aller Krankmeldungen durch Schnupfen und Co. Doch gerade Erkältungsviren (Rhinoviren) überlisten diese Schutzmauer immer wieder scheinbar mühelos: Mehr als die Hälfte aller Krankmeldungen in Deutschland gehen auf Atemwegserkrankungen zurück. Die mikroskopisch kleinen Plagegeister werden über Tröpfchen in der Luft übertragen, dringen in die Nase ein und lassen dort Schleimhautzellen kräftig aufquellen. Das Naseninnere entzündet sich, immer mehr Sekret wird produziert, bald ist die Nase total zu. Gerade diese behinderte Nasenatmung ist es, die die Betroffenen am meisten stört und belastet.
Um einer Ausbreitung der Infektion auf die Nasennebenhöhlen oder Bronchien vorzubeugen und wieder für gute Durchlüftung zu sorgen, werden seit Jahren Nasensprays mit einem abschwellenden Wirkstoff erfolgreich eingesetzt. Sie lassen die Schleimhaut schnell und zuverlässig abschwellen. Ärzte warnen jedoch davor, solche handelsüblichen Nasensprays- oder -tropfen länger als eine Woche anzuwenden, denn dann droht die Gefahr, dass die Nasenschleimhaut zu sehr austrocknet und man schlimmstenfalls vom Nasenspray abhängig wird.
Wissenschaftler der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf haben jetzt in einer neuen Studie eine innovative patentierte Wirkstoffkombination geprüft. Das patentierte “Nasic” (rezeptfrei in der Apotheke) ist der erste Vertreter einer neuartigen Generation von Nasensprays. Neben dem abschwellenden Wirkstoff Xylometazolin enthält es das Schleimhauthautschutzvitamin Dexpanthenol, das sich schon seit Jahren in der Wundheilung ausgezeichnet bewährt hat. 152 Patienten mit akuter Rhinitis (Schnupfen) im Alter von 18 bis 70 Jahren wurden entweder mit dem patentierten Präparat oder nur mit dem Abschweller Xylometazolin behandelt. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Bei den Nasic-Patienten verringerte sich der Sekretstau schon nach drei Tagen und die Nasenatmung verbessert sich drastisch. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe trocknete die Nasenschleimhaut erheblich weniger aus, die Schwellung und Rötung bildete sich rascher zurück.
Die Forscher führen diese Überlegenheit vor allem auf den Schleimhaut schützenden Effekt des Dexpanthenol zurück. Dexpanthenol vermindert die Entzündungsreaktion, fördert die Wundheilung in der Nase und beschleunigt so insgesamt den Gesundungsprozess. Die Gefahr einer Ausweitung der Entzündung auf die Nasennebenhöhlen oder Bronchien ist somit stark reduziert.
In ihrer Studie heben die Mediziner hervor, dass die hohe Wirksamkeit und außerordentlich gute Verträglichkeit der Nasenspray-Kombination noch einen weiteren positiven Aspekt hat: Da die Behandlungsdauer beträchtlich verkürzt wird, ist auch das Risiko einer Abhängigkeit und einer daraus folgenden medikamenten-bedingten Nasenschleimhautschwellung deutlich geringer. Die neue Studie bestätigt damit eindrucksvoll das Urteil der deutschen Apotheker, die das Kombispray bereits zuvor zum Nasenspray des Jahres gekürt hatten.
Neben der Wahl des richtigen Nasensprays kann man aber auch selbst noch etwas zum rascheren Abklingen der Schnupfenbeschwerden tun. In den Räumen, in denen man sich aufhält, sollte die Luft möglichst feucht gehalten werden. Viel trinken hilft ebenfalls. Und auch beim Nase putzen kann man Fehler vermeiden. Am besten ist einseitiges Schnäuzen. Dabei hält man ein Nasenloch zu und durch das andere kräftig ausgeschnaubt. Das verhindert, dass der Naseninhalt nach oben gedrückt wird und auch noch die Nasennebenhöhlen in Mitleidenschaft gezogen werden.