Nicht immer ist die Menge entscheidend – das beweist eine auf dem ASCO 2017 vorgestellte unabhängige Studie bei Patienten im Stadium 3 mit Niedrig-Risiko-Kolonkarzinom. Dabei konnte die normal angewendete Chemotherapie von 6 auf 3 Monate reduziert werden. Den Betroffenen kann man damit nicht nur Nebenwirkungen, wie z. B. Nervenschäden, sondern auch weitere drei Monate Chemotherapie ersparen.
Prof. Dr. Nancy Baxter, St. Michaels Hospital, Toronto, sagte dazu: „Weniger ist mehr! Dies wird die Praxis verändern… Denn das bedeutet: Zwei Drittel meiner Patienten können die Chemotherapie nach drei Monaten beenden – vielen kann ich damit neuropathische Komplikationen ersparen…. Solche Studien sind nur öffentlich und privat gefördert möglich – denn von Seiten der Industrie besteht kein Interesse daran zu erforschen, ob die Therapie verkürzt werden kann.“
Das synthetische Opioid wird vor allem von TV-Sendern als Wundermittel bei Krebs angepriesen. Leider ist dies ein Wunsch, der der Realität nicht Stand hält. Kein Wunder also, dass sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) von besorgten Anfragen von Ärzten und Apothekern kaum mehr erwehren kann. Krebspatienten können, nach all den positiven TV-Berichten, nicht verstehen, warum man ihnen das Mittel nicht verordnet. Doch bislang fehlt jeder wissenschaftliche Beweis über die onkologisch-therapeutische Wirkung von Methadon. Eine Tatsache, welche TV-Sender gerne verschweigen.
Auf dem diesjährigen ASCO wurde eine randomisierte Studie vorgestellt, welche zeigt, dass sich das Fortschreiten von Darmkrebs verlangsamt, wenn die Patienten mit hochdosiertem Vitamin D versorgt wurden. Die klinische Phase-2-Studie namens SUNSHINE erhöhte das progressionsfreie Überleben betroffener Patienten um 2 Monate.
Ebenfalls auf dem ASCO stellte Prof. Dr. Tony Mok, Hongkong, die Ergebnisse der randomisierten ARCHER 1050 Phase-3-Studie vor. Dabei konnte festgestellt werden, dass Patienten mit fortgeschrittenem EGFR-mutiertem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom ( NSCLC) dank Dacomitinib, einem sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitor der 2. Generation das Fortschreiten der Krankheit um durchschnittlich 14,7 Monate länger verzögern konnten mit Gefitinib, bei welchem der Wert bei 9,2 Monaten lag.
Leider gilt das metastasierte Prostatakarzinom noch immer als unheilbar. Hoffnung schöpften Betroffene aufgrund einer Pilotstudie, in welche 20 Probanden mit metastasiertem Prostatakrebs im frühen Stadium eingebunden waren. Die Studie zeigte, dass eine multimodale Therapie aus Hormonbehandlung, Operation und Bestrahlung die Erkrankung heilen kann. Vier der in die Studie eingeschlossenen Patienten erreichten nach 20 Monaten dabei den primären Endpunkt mit einem nicht mehr nachweisbaren Prostata-spezifischen Antigen (PSA) bei Erholung der Testosteronwerte. Erstautor der Pilotstudie ist Dr. Matthew J. O’Shaughnessy vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York City.
Methadon
Vitamin D
Prostatakrebs