Neurodermitis Therapien im Überblick
Autor:in: Redaktion • Datum: 07.09.2010
Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, gehört zu den nicht ansteckenden, aber höchst unangenehmen Hauterkrankungen, mit der vor allem starker Juckreiz einher geht. Die Gründe für die vor allem in Industriestaaten immer häufiger auftretende Hautkrankheit sind noch immer nicht eindeutig feststellbar
Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende, schubweise auftretende Hautkrankheit. Die wesentlichen Symptome der Neurodermitis sind rote, schuppende und nässende Ekzeme auf der Haut, vor allem in Armbeugen und Kniekehlen sowie am Hals, dies verbunden mit einem starken örtlich auftretenden Juckreiz. Neurodermitiker sind häufig auch Allergiker, beide Krankheiten bedingen sich gegenseitig.
Bei Neurodermitis spricht man von einer multifaktoriellen Krankheit - unterschiedliche Faktoren sind für das generelle Auftreten und die Intensität der Krankheit maßgeblich. Die diversen Behandlungsformen setzen genau an diesen Punkten an.
So gibt es neben schuldmedizinisch anerkannten Therapien viele neue, teilweise aber noch nicht wissenschaftlich belegte Ansätze. Oft müssen mehrere Therapien ausprobiert und kombiniert werden. Was dem einem hilft, kann bei anderen Patienten wirkungslos sein.
Neurodermitis Therapien im Überblick:
Zu den schulmedizinsch anerkannten Therapien gehören die generelle Hautpflege, die Licht- und Klimatherapie, der Einsatz von Medikamenten, die Sanierung der Darmflora sowie Ansätze basierend auf Psyche und Stressbewältigung.
- Therapieansatz Hautpflege: Als Ausgangspunkt der Neurodermitisbehandlung sollte die Basispflege der Haut gelten, um diese gegen Reizungen und Allergene resistent zu machen. Lotionen und Salben mit unterschiedlichen Wirkstoffen, u.a. Nachtkerzenöl und Harnstoff, sollen die generell trockene Haut des Patienten mit Fett versorgen. Auch Ölbäder können zusätzlich genutzt werden, um Krusten und Schuppen abzulösen und die Haut zu befeuchten. Kommt es zu einem starken Bakterien- oder Pilzbefall der Haut, kommen spezielle Salben in Frage, die auch Antibiotika enthalten können. In sehr schlimmen Fällen kommt man auch um den Einsatz von Cortison nicht herum. Cortison wandert dann in die Zellen und stoppt deren Aktivität. Cortison darf aber nur örtlich und für kurze Zeit genommen werden, da Nebenwirkungen auftreten können.
- Therapieansatz Licht und Klima: Das Sonnenlicht hat grundsätzlich eine heilende Wirkung auf die geschundene Neurodermitishaut. Sonnenlicht in Übermaß (Sonnencreme mit hohem LSF einsetzen!) kann krebserregend sein kann, daher bietet sich die Bestrahlung mit hochdosiertem UV-Licht beim Hautarzt an. Ein Klimaurlaub am Meer oder im Hochgebirge kann zudem helfen, da hier die Luft sehr wenig mit Allergenen belastet ist. Mineralien im Wasserwasser desinfizieren die Haut, entschuppen sie und sorgen für ein Gleichgewicht der körpereigenen Mineralien. Auch das an der See vorherrschende Reizklima ist nicht zu unterschätzen, denn dessen Eigenschaften regen den Stoffwechsel an.
- Therapie mit Medikamenten: Cortison als Medikament kann dessen Wirkung verstärken, aber auch die Risiken durch entsprechende Nebenwirkungen. In der Regel wird Cortison als Einnahmemedikament daher nur bei besonders schweren Schüben eingesetzt. Antihistaminika sind besser verträglich und dienen zur Reduzierung des Juckreizes. Das körpereigene Histamin wird gehindert, sich an andere Zellen zu heften und so den Juckreiz auszulösen.
- Therapieansatz Darmsanierung: Die Darmsanierung basiert auf der Annahme, dass eine nicht intakte, dass heißt unausgeglichene Darmflora der wesentlich Auslöser der Neurodermitis ist. Durch die Einnahme von Probiotika oder eine umfassende Therapie in speziellen Kliniken kann der Bakterienhaushalt im Darm beeinflusst werden.
- Therapieansatz Stressvermeidung und Bewältigung: Stress kann den Zustand der Haut verschlechtern, denn psychische Belastungen beeinflussen das vegetative Nervensystem. Der Vermeidung von Stress durch entsprechende Entspannungstechniken kommt daher ebenfalls eine hohe Bedeutung zu. Spezielle Neurodermitis-Schulungen, die auch von den Krankenkassen unterstützt werden, können in diesem Zusammenhang dienlich sein.
Sonstige Therapieansätze: Über die schulmedizinisch anerkannten Ansätze hinaus existieren viele weitere Therapien, für die es heute bereits zahlreiche positive Erfolgsmeldungen gibt. Viele dieser Therapien sind allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt und werden daher auch vielfach nicht von den Krankenkassen unterstützt. Zu diesen gehören unter anderen die Akupunktur, die Homöopathie sowie die Biofeedbacktherapie. Auch wenn die wissenschaftliche Evidenz hier noch aussteht, die bestehenden Erfolgsmeldungen sollten einen Versuch wert sein.
Weitere Informationen zu Neurodermitis Therapien finden sich auch bei Neurodermitis Behandlung Therapie.
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