Auch wenn die Lage noch lange nicht rosig ist, so bleibt doch dieTatsache, dass die Zahl der Organspenden in Deutschland letztes Jahr um immerhin 11 Prozent anstieg und über 3.600 Transplantationen (ohne Lebendspenden) durchgeführt werdenkonnten. Es bleibt aber auch die bedrückende Tatsache, dass allein in Deutschland über 12.000 Menschen auf ein ihr Leben verlängerndes Organ warten. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation hat sich die schwere Aufgabe gestellt, dafür zu sorgen, dass der Wille und die Bereitschaft zur Organspende auch hundertprozentig umgesetzt werden. Dazu bedarf es natürlich neben der Einstellung der Bevölkerung auch der Mithilfe von Pflegekräften und Ärzten auf Intensivstationen. Hat sich doch in den letzten Jahren gezeigt, dass zunehmend auch Organe von älteren Menschen erfolgreich transplantiert werden können – denn eine Altersgrenze für Organspender gibt es nicht mehr – entscheidend ist nur noch das biologische Alter des Spenders.
Auch die Zahl der Lebendspender hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Bereits 16 % aller Nierentransplantationen wurden nach einer Lebendspende durchgeführt. Hier findet sich vor allem bei Angehörigen eine hohe Bereitschaft. Da es in Freiburg vor kurzem gelungen ist, erstmals eine Transplantation gegen die Blutgruppenunterschiede durchzuführen, werden sich auch daraus Möglichkeiten zur Lebendspende ergeben.
Vor allem die Fortschritte in der immunsuppressiven Therapie haben zu einer deutlichen Reduktion akuter Abstoßung nach Organtransplantationen geführt. Die Ergebnisse einer in den USA vorgestellten Studie zeigen, dass Patienten, dass Patienten, die mit Sirolimus+Steroiden behandelt wurden ein besseres Transplantationsüberleben sowie eine bessere Nierenfunktion aufweisen, als jene Patienten, die mit Sirolimus+CiclosporinA+Steroiden behandelt wurden.
Eine weitere, beachtenswerte Erkenntnis findet sich in den Daten der OPTN/UNOS-Database, welche aufzeigen, dass das Risiko einer Tumorerkrankung nach einer Nierentransplantation unter Immunsuppression um 59 % reduziert ist, wenn die Patienten mit mTOR-Inhibitoren, wie z.B. Sirolimus (Rapamune) behandelt wurden. Eine höchst positive Meldung, wenn man bedenkt, dass allein in Europa 30-35 % der Transplantierten nach 20 Jahren unter Immunsuppression mit einer Tumorerkrankung rechnen müssen (hier werden vor allem Hautkrebs, Genitaltumore und lymphoproliferative Erkrankungen genannt).