Schon heute leiden mehr Männer und Frauen unter einer osteoporosebedingten Lebenseinschränkung als unter einer Minderung der Lebenqualität durch Krebs oder einer rheumatischen Erkrankung. Innerhalb des meist schleichenden Krankheitsverlaufs kommt es häufig zu Frakturen, die menschlich und ökonomisch eine enorme Belastung darstellen. Laut Angaben der International Osteoporosis Foundation (IOF) wurden im Jahr 2000 über 3,8 Millionen osteoporotische Frakturen mit totalen direkten Kosten von ca. 32 Billionen Euro in Europa verzeichnet. Den demographischen Veränderungen entsprechend wird bis 2050 mit einer Kostenzunahme auf knapp 77 Billionen Euro gerechnet. Zahlen, die die europäischen Gesellschaften und ihre Gesundheitssysteme vor Herausforderungen stellen.
Die gute Botschaft: Es gibt mittlerweile eine Auswahl unterschiedlicher Medikamente, die bis zu 70% aller osteoporotischen Wirbelkörperbrüche und 50% der osteoporotischen Schenkelhalsfrakturen verhindern können. Weiter sind Fragebogeninstrumente vorhanden, mit denen sich ein hohes Bruchrisiko gut erfassen lässt (z.B. Osteoporose-Risiko-Tool unter www.dv-osteologie.de), ähnlich denen zur Vorhersage von Schlaganfällen oder Herzinfarkten.
Die schlechte Botschaft: Viele Patienten mit einem hohen Risiko für Brüche erhalten in Deutschland immer noch eine unzureichende Versorgung. „Viele Brüche entstehen, weil die Empfehlungen für eine medikamentöse Therapie der Osteoporose nicht ausreichend berücksichtigt werden“, führt Frau Professor Heide Siggelkow, Präsidentin des DVO, an. Von vielen Patienten mit einem hohen Frakturrisiko wird ein Bruch immer noch häufig als schicksalhaft empfunden, obwohl er durch eine rechtzeitige Medikamenteneinnahme mit einiger Wahrscheinlichkeit hätte verhindert werden können. Aufgabe des DVO ist es, das Bewusstsein der behandelnden Ärzte und der Patienten, für solche vermeidbaren Brüche sowie den damit einhergehenden meist gravierenden Folgen für den Betroffenen, zu schärfen.
Weitere Infos: www.Osteolino.de