Panikstörungen treten in Deutschland bei ca. 2 % der Männer und ca. 3 % der Frauen (12-Monats-Prävalenzen) meist gehäuft im späten Jugend-und frühen Erwachsenenalter auf. Jenseits des 40. Lebensjahres wird eine Neuerkrankung immer unwahrscheinlicher (Quelle: Bundesgesundheitssurvey 98). Die Angst äußert sich oft in Gedanken, plötzlich zu sterben oder der Vorstellung, verrückt zu werden. Körperliche Reaktionen bei der Panikstörung sind u. a. Atemnot, Engegefühle in der Brust, Übelkeit, Zittern, Herzrasen, Schweißausbrüche und andere Beschwerden. In der Regel bessern sich die Symptome analog zum Adrenalin-Abbau nach etwa 15 bis 20 Minuten. Vereinzelte Panikattacken gelten an sich noch nicht als Erkrankung. Erst wenn mehrere Panikattacken im Monat auftreten und sich vermehrt eine „Angst vor der Angst” entwickelt und zu Beeinträchtigungen im täglichen Leben führt, spricht man gemäß den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO, ICD-10) von einer Panikstörung.
Daten und Fakten
Panikstörungen lassen sich sehr gut psychotherapeutisch behandeln. Vor allem kognitiv-verhaltenstherapeutische Methoden haben sich als wirksam erwiesen. Der Patient muss aufgeklärt werden, dass die Angstanfälle eigengesetzlich verlaufen und nach einiger Zeit von allein wieder abklingen und, dass er zu keinem Zeitpunkt während der Angstattacke ernsthaft gefährdet ist. Er wird nicht umfallen, nicht den Verstand verlieren, das Herz wird nicht stehen bleiben, es wird nichts Dergleichen passieren. Diese Voraussage des Therapeuten muss sich der Patient während der Attacke immer wieder in Erinnerung rufen.
In Vorlesungen, Seminaren und Kursen mit Bezügen zur späteren Berufs-praxis (z. B. Unterricht am Krankenbett in der Medizin) sind Ängste bis hin zu Panikreaktionen bei Studenten, wenn auch selten, so doch immer wieder zu beobachten. Sie bedeuten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den Studienverlauf und den Beginn des Berufslebens. Rechtzeitiges Erkennen und Entgegenwirken sind für die Betroffenen daher von großer Relevanz. Erfolgsversprechende Therapieansätze sind personenorientierte Einzel-gespräche, Maßnahmen zur Vermeidung von auslösenden Schlüsselreizen sowie Strategien zur Stressbewältigung; ferner Entspannungsübungen wie unter anderem autogenes Training. In speziellen Bereichen haben sich Gespräche in kleinen Gruppen als hilfreich erwiesen. Zusätzlich und unterstützend können medikamentöse Behandlungsmaßnahmen erfolgen. Dies gilt vor allem für akute Situationen. Hier ist in erster Linie an gut wirksame und verträgliche Phytotherapeutika zu denken.