Die Diagnose Prostatakarzinom – bei mehr als 30.000 Männern wird sie jährlich in Deutschland neu gestellt. Betroffen sind Männer ab dem 50. Lebensjahr. Das Häufigkeitsmaximum der Erkrankung liegt in der siebten und achten Lebensdekade. Da im Frühstadium in den meisten Fällen keine eindeutigen Beschwerden auftreten, wird die Erkrankung häufig erst im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt. “Damit wird die Bedeutung dieser Untersuchung mehr als deutlich. Sie sollte ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig stattfinden”, unterstrich Professor Kurt Miller, Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Benjamin Franklin in Berlin auf der Pressekonferenz “Knochenstark bei Krebs” in Hamburg. Wird das Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen gut. Im fortgeschrittenen Stadium ist ein Wachstumsstillstand des Tumors und – vor allem – der Erhalt einer möglichst hohen Lebensqualität Ziel der Therapie.
Rund 70 Prozent der Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom leiden unter der Folgeerkrankung Knochenmetastasen. “Diese Skelettkomplikationen stellen ein schwer-wiegendes und häufiges Problem in der modernen Krebstherapie dar”, erläuterte Professor Thomas Wiegel, Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikums Benjamin Franklin.
Sie verursachen nicht nur erhebliche Schmerzen, sie können unbehandelt auch zu ernsten Komplikationen wie Knochen- oder Wirbelbrüchen, Kompressionen des Rückenmarks bis hin zur Querschnittslähmung führen. Spezialisten unterscheiden grundsätzlich drei Typen einer Knochenmetastasierung:
Bei der Behandlung von Knochenmetastasen spielen neben der Strahlentherapie zunehmend die Bisphosphonate eine wichtige Rolle. Ein neuartiges Imidazol-Bisphosphonat, die Zoledronsäure, ist das bislang einzige Bisphosphonat mit bewiesener Effektivität bei Skelettkomplikationen des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms.
Die Langzeiteffekte der Zoledronsäure sind in umfangreichen Studien belegt: 25 Prozent weniger Skelettkomplikationen und eine bessere Schmerzkontrolle. Praxisnah und patientenfreundlich ist auch die praktische Anwendung: Zoledronsäure wird alle drei Wochen nur 15 Minuten lang als Infusion gegeben – und das bei nachgewiesen guter Verträglichkeit. Mit Recht gilt daher die Aussage: Knochenstark bei Krebs!
” Die Diagnose Krebs ist nicht immer gleich bedeutend mit einem Todesurteil”, unterstrich Dr. Gisela Huse-Kleinstoll, Psychoonkologin am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Leben lernen mit Krebs ist ihrer Ansicht nach ein Lernprozess, bei dem “weder die betroffenen Patienten noch Angehörige, Ärzte und Psychotherapeuten wissen, wie er ausgehen wird”.
“Ich betrachte den Krebs als unerlaubten Gast in meinem Körper und sehe meine Krankheitsgeschichte als Erfolgsstory an”, schildert Dr. Carsten Joachim1. Bereits 1996 erhielt der promovierte Volkswirt und erfolgreiche Unternehmensberater die Diagnose Prostatakrebs. Die darauf folgende Totaloperation kam zu spät, der Tumor hatte bereits angefangen, sich auszuweiten. “Die Prognose der Ärzte war damals fünf Jahre – nicht mehr”, so Joachim weiter. Nachdem der erste Schock überwunden war, beschloss er, dem Feind in die Augen zu sehen. “Ich habe die Krankheit als vom Schicksal bestimmt akzeptiert und versucht, möglichst gelassen zu bleiben – mich nicht verrückt zu machen. Das wichtigste ist aber, sich nicht zu verkriechen.”
Anfang dieses Jahres traten bei Carsten Joachim Schmerzen im Skelettbereich auf. Diagnose: Knochenmetastasen. Sofort verordnete der behandelnde Urologe eine Therapie mit Zoledronsäure, einem neuen Imidazol-Bisphosphonat. Bereits nach der ersten Behandlung war Joachim wieder schmerzfrei. “Mit einer künstlichen Grippe in den ersten Tagen nach der Infusion kann ich gut leben”, meinte Joachim abschließend. “Und glauben Sie mir: Ich lebe gerne!”
Name geändert ↩